"Singstars!" 170 Kinder proben für ein SHMF-Konzert im Juli
"Singstars!" - so heißt ein Riesenprojekt des Schleswig-Holstein-Musik-Festivals, an dem 170 Kinder teilnehmen. Sieben Grundschulklassen aus dem Kreis Pinneberg machen mit. Zum Halbjahresbeginn ist das Projekt gestartet.
Die große Halle im Zentrum der Heinrich-Eschenburg-Schule in Holm füllt sich langsam. Glücklicherweise liegt hier Teppich auf dem Boden, der schluckt den Schall, ein bisschen wenigstens. Die Schülerinnen und Schüler der insgesamt sieben Klassen aus Holm, der Hans-Claussen-Grundschule in Pinneberg und der Grundschule Hafenstraße in Elmshorn sollen sich erst einmal kennenlernen.
Projektleiterin Hanna Bregler steht am Rande des Teppichs, auf dem bunte Bänder die Bereiche für die jeweiligen Klassen markieren. Bei dem Projekt ist Ordnung allerdings nur ein Nebenaspekt: "Wir möchten unseren Teil dazu beitragen, dass regelmäßig in den Grundschulen Musikunterricht stattfindet, dass die Kinder zum Singen bewegt werden, dass sie mit Musik jede Woche in Berührung kommen."
Projekt auf ein Schulhalbjahr angelegt
Das Schleswig-Holstein Musik-Festival hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst viele Kinder zu erreichen. Deswegen läuft das Projekt auch über ein ganzes Schulhalbjahr. "Im zweiten Halbjahr kommen externe musikpädagogische Coaches jede Woche in die Schulen und singen mit den Kindern, üben mit ihnen, bewegen sich, trommeln und klatschen. Die Kinder sollen herausfinden, warum das Spaß macht, warum gesungen wird, zu welchen Gelegenheiten - und dadurch kommen sie jede Woche damit in Berührung", erläutert Bregler.
Samira Jenkel ist eine der fünf Coaches. Sie und die anderen haben ein gemeinsames Ziel: "Vor allem etwas zu finden, auf das alle Kinder Lust haben. Was wollen sie gerne singen? Vor allem, was mögen die Kinder für Musik? Deswegen hör ich mir viel Popularmusik an, da sind die Kinder total textsicher. Rhythmus und Beat, das mögen sie."
Aber auch an Kinder, die nicht singen wollen, haben die Projektverantwortlichen gedacht. "Das ist auch Teil des Konzepts, damit umzugehen, wenn jemand nicht mitsingen will oder von zu Hause nicht gewohnt ist zu singen. Vielleicht wollen sie ja lieber rappen? Die Kinder sollen alle dort, wo sie sind, mit ihren Erfahrungen, abgeholt werden", sagt Bregler.
"Die Konferenz der Kinder - Ein Königreich für ein Lied"
Aber wie macht man aus dem Gesang von sieben singenden 2. Klassen ein Konzert? Das zu leisten, ist am Ende die Aufgabe von Regisseur Alexander Redulescu: "Am Schluss in der letzten Woche kommen die Klassen zusammen und dann werden die Mosaiksteine zusammengeführt. Wir brauchen einen roten Faden, der ist für uns das Thema Singen. Meine Aufgabe ist es dann, diesen Roten Faden sichtbar zu machen und die Gruppen zu einem homogenen Ganzen zu bringen."
Fast genau vier Monate sind bis zum großen Auftritt noch Zeit. Dann heißt es "Die Konferenz der Kinder - ein Königreich für ein Lied", ein Riesenkonzert in der Reithalle in Elmshorn.