Landeskunstschau in Kiel zeigt Who is Who der Kunstszene SH
Vom 10. Dezember bis Februar 2023 läuft die 69. Ausgabe der Leistungsschau in der Stadtgalerie Kiel. Mit dabei sind Werke etwa von Peter Nagel, Olrik Kohlhoff und Katharina Duwe. Eine Vorschau.
Sie ist eine Art Who is Who der schleswig-holsteinischen Kunstszene. Dabei will die Landesschau der Stadtgalerie Kiel vor allem eins: Die künstlerische Vielfalt und Qualität im Land zeigen. Wieder sind mit Namen wie Peter Nagel große Namen unter den Künstlern und Künstlerinnen. 205 hatten sich beworben, nicht alle wurden genommen. Für die Schau in der Kieler Stadtgalerie wird bis zur Eröffnung am Sonnabend noch gewerkelt und überlegt, wo was am besten hin kann.
Mehr als 90 Positionen in der Landeskunstschau Kiel
Zwischen Akku-Schraubern, Laser-Waage und Schutzfolie ohne Ende stehen Roswitha Steinkopf, eine Abgesandte des BBK und Jury-Mitglied, sowie Peter Kruska, der Stadtgalerie-Leiter. "Es ging darum zu sehen, ob bestimmte Bilder zusammen funktionieren oder nicht. Wir haben hier über 90 Positionen, die wir in der Landesschau einstudiert haben und zu einer Gruppenausstellung zusammenfügen." Die Kieler Stadt-Galerie sei zwar ein idealtypischer weißer Raum mit viel Platz, tollem Licht und allem auf einer Ebene. Aber das sei eben auch genau der Punkt. Hier eine gute Struktur zu schaffen, meint Steinkopf. "Weil es einfach viele Teilräume gibt und trotzdem Beziehungen geschaffen werden müssen, Sichtachsen - aber nicht zu nahe, im besten Fall ein Wiedererkennen aus einem anderen Raum."
Die Blicke der beiden wandern von links nach rechts, eine kahle weiße Wand entlang, an die Bilder gehängt werden sollen, mit sehr unterschiedlicher Malerei: Da ist eine gut vier Meter breite Landschaft, die als Kohlezeichnung an Malerei erinnert. Olrik Kohlhoff hat beim Gewimmel aus Insekten, Schlangen, Pflanzen wirklich alles gegeben, während am Ende der noch hingestellten Bilderreihe ein viel, viel kleineres Werk wartet: Otto Jeschkes "Weiher III" auf dem etwas Formloses, aber Taghelles die schwarze Leinwand erobert.
"Wir haben uns gefragt, wie Abstraktes neben Realistisches passt", meint Roswitha Steinkopf. "Wobei "Nachbarschaft" in dem Fall relativ ist - so breit wie die Wände hier dastehen. Aber da sind auch noch die anderen Bilder, Objekte, Videos - insgesamt genau 112." Bis zur Eröffnung kriegten sie das schon unter, lacht Steinkopf. "Dann kommt es natürlich auch darauf an, dass man nicht die Lieblingsstücke oder die Knaller, die des Publikum anlocken, alle im ersten Raum versammelt, sondern dass man durchgeht und immer wieder neue Überraschungen erlebt."
Knaller am Eingang: Jungs Installation "Tod=Chance"
Und doch wartet eine richtig gute Arbeit vorne an: In Jungs Installation "Tod=Chance". Die südkoreanische Künstlerin hat auf ein Raster aus Erde Keramikskulpturen gestellt. Wobei ihre weißen und wie leblosen Objekte eben ausgekreuzt sind, die roten und fast blutigen eingekreist. Die Skulpturen sind zerrissen und vernarbt wie das Leben selbst. Ein starkes Bild.
69. Landesschau wird thematisch gegliedert
Ein weiteres Bild mit dem Titel "Rankgewächs" zeigt eine moderne, blau-weiß-kalte Stadtlandschaft, die von einem Grünton langsam zugewuchert wird, als würde sich die Natur zurückmelden und zeigen, wer auf diesem Planeten den längeren Atem hat.
Stichwort "Landschaft": Die neue Landesschau wird thematisch gegliedert. Jedes Kabinett in der sonst offenen Ausstellungsarchitektur widmet sich klassischen Bereichen in der Kunst: Portrait zum Beispiel, figürliche Darstellung oder Architektur. "Wir alle kennen Landschaft", sagt Peter Kruska. "Jetzt ist es spannend zu sehen, was Künstler daraus machen: Wie kann man eine Moorlandschaft oder einen Wald darstellen? Das gilt es zu entdecken."
Landeskunstschau in Kiel zeigt Who is Who der Kunstszene SH
Ab Sonnabend zeigt sie bis Februar die künstlerische Vielfalt aus der Kunstszene des Landes. Mit dabei sind Werke von Peter Nagel und Katharina Duwe.
- Art:
- Ausstellung
- Datum:
- Ende:
- Ort:
-
Stadtgalerie
Andreas-Gayk-Straße 31
24103 Kiel