von Andreas Rackow

Es geht los mit einer Hörstation. Ganz schön laut, so ein Schmetterling - zumindest, wenn man dem "Totenkopfschwärmer" mit dem Mikrofon sehr nahe kommt.

Riechen mit feinen Antennen

Das Mikroskop überträgt das vergrößerte Bild auf den Monitor. Es ist kinderleicht zu bedienen.

Gleich daneben gibt es etwas fürs Auge. Hier können echte Schmetterlinge aus der Sammlung des Museums betrachtet werden, erklärt Biologin Kerstin Meise, die Direktorin des naturwissenschaftlichen Museums. "Wir haben ein paar Besonderheiten herausgesucht. Zum Beispiel sehen wir hier einen Birkenspanner in ganz, ganz groß. Man kann hier den Fühler scharfstellen und erkennen, wie fein verästelt er ist. Der sieht fast ein bisschen so aus wie eine Feder. Daran erkennt man, dass es ein männlicher Falter ist. Er kann nämlich mit diesen Antennen das Weibchen riechen." Das Besondere an der Station: Das Mikroskop ist so leicht zu bedienen, dass auch Kinder damit umgehen können. 

Sympathieträger und Deko-Objekte

"Schmetterlinge sind heute die Sympathieträger unter den Insekten. Sie werden als Dekorationsobjekte verwendet. Auf Geschirr beispielsweise könnte man sich Fliegen oder Spinnen nicht so gut vorstellen wie Schmetterlinge. Das war nicht immer so", erklärt Michael Fuhr, der Direktor der Städtischen Museen in Flensburg.

Bei Goethe ist der Schmetterling auch ein "garstiger Wurm"

"Schmetterlinge galten eine Zeitlang als böse Tiere. Man dachte, das seien Hexen, die sich verwandelt hätten, um Butter zu stehen oder Schmand. Deswegen das englische 'Butterfly', also Butter-Fliege. Das deutsche Wort 'Schmetterling' kommt aus dem Mittelhochdeutschen, von 'smettern', was für Sahne oder Schmand steht", erläutert Fuhr weiter.

Auch beim Dichterfürsten Goethe spielten Schmetterlinge eine Rolle. Er ließ im "Faust II" seinen Mephisto sagen: "Der Schmetterling ist die geflügelte Seele. Reißt man ihr die Flügel aus - ist's ein garstiger Wurm."

Barbie-Puppe im Schmetterlingskleid

Schmetterlinge als Symbol, hier in drastischer Weise im "Suicide Girl" von Banksy.

Den Wurm, die Puppe und die Raupe gibt es im Model zu sehen. Auch eine Barbie-Puppe im Schmetterlingskleid gehört zur Ausstellung, ebenso wie hochkarätige Kunstwerke. Das seien alles Originale, erklärt Fuhr. "Wir haben tatsächlich eine Sammlung an Kunstwerken zusammengetragen, die vom ausgehenden Mittelalter bis in die Gegenwart geht. Ein paar große Namen sind darunter: Miro, Picasso oder auch Jan Davidszon de Helm, einer der berühmtesten niederländischen Stillebenmaler des 17. Jahrhunderts. In all diesen Bildern spielen Schmetterlinge eine besondere Rolle. Sie werden als Symbole verstanden."

Ausstellung lohnt sich für einen Familienausflug

In der Ausstellung geht es natürlich auch um Naturschutz, denn von den 3.700 in Deutschland lebenden Schmetterlingsarten steht die Hälfte auf der Roten Liste - ist also von Aussterben bedroht. Die Ausstellung in Flensburg ist also einerseits etwas fürs Auge, aber sie ist auch sehr lehrreich - und damit ideal geeignet für einen Ausflug mit der ganzen Familie.

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