Eine Ausstellung für den "singenden Seemann"
2014 starb das Warnemünder Original Horst Köbbert. Der Sänger, Kabarettist und Entertainer war zunächst nur dem Publikum in der DDR aus maritimen Unterhaltungssendungen bekannt, nach der Wende dann auch in ganz Deutschland als Moderator der NDR Fernsehsendung "Große Hafenrundfahrt". Nun wird ihm eine ganz besondere Ehre zuteil. Das Heimatmuseum Warnemünde widmet Köbbert nun eine Ausstellung.
Requisiten aus der Hafenbar
Zu sehen ist unter anderem die Original-Glocke aus der Hafenbar "Klock 8, achtern Strom", mit der Horst Köbbert gut 25 Jahre über die DDR-Bildschirme flimmerte. Die Hafenbar gibt's wirklich in Warnemünde - unterhalb des Kurhauses - aber gedreht wurde in der nachgebauten Requisite im damaligen Ostseestudio. Köbbert war nicht nur ein Fernsehstar - er sang Hunderte Shanties, Seemannslieder und Schlager. Darin beschrieb er "siene leve vadderstadt" Rostock, seinen Heimatort Warnemünde und das Leben von Fischern und Matrosen auf See und an Land. Köbbert, der sich sowohl zum Taucher als auch zum Sänger ausbilden ließ, brachte etliche Schallplatten heraus.
Erinnerungen an einen Star
Neben Requisiten aus der Hafenbar ist auch die Messing-Taucherglocke zu sehen, der schwere Helm mit den runden, verschraubten Glasfenstern, den hat er in der Firma seines Vaters als Taucher wirklich benutzt. Außerdem seine typische Seemannsmütze, Krawatten, die er in verschiedenen Sendungen trug, Fotos aus früheren Tagen, aber auch aus Film, Funk und Fernsehen, eine Seekiste, Bücher und vieles mehr was an das beliebte Warnemünder Original erinnert. Im "Media-Eck" sind Ausschnitte zu sehen, etwa von Auftritten mit den Dialektikern im "Kessel Buntes".
Köbbert, ein norddeutsches Original
Zu DDR-Zeiten galt Köbbert als "Singender Seemann Nr. 1" im Osten. Seine musikalische Ausbildung beendete das Warnemünder Original am Konservatorium der Hansestadt. Seine künstlerische Karriere begann er als Opernsänger, bevor er ins Unterhaltungsfach wechselte.
Im DDR-Fernsehen war er später Moderator der Sendung "Klock 8, achtern Strom", die von 1966 bis 1990 ausgestrahlt wurde. Zudem trat er jahrelang in der Samstagabend-Unterhaltungsshow "Ein Kessel Buntes" auf. Auch nach der Wiedervereinigung blieb Köbbert dem Fernsehen treu. Als Moderator war er an der Seite von Carlo von Tiedemann in der Fernsehsendung "Große Hafenrundfahrt" zu sehen.
Erst nach dem Ende der DDR konnte Köbbert öffentlich über die schwersten Jahre seines Lebens sprechen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war er verhaftet worden und ohne Gerichtsurteil drei Jahre lange im sowjetischen Speziallager Nr. 9 Fünfeichen bei Neubrandenburg interniert. Dort musste er wie Tausende weitere Häftlinge mit unzureichender Ernährung, mangelhafter Hygiene und Willkür fertigwerden. Erst im Sommer 1948 wurde er entlassen.
Seine Heimatstadt Rostock würdigte Köbbert am 27. April 1998 mit einer Eintragung ins Ehrenbuch der Stadt - als "Sänger und Entertainer der maritimen Unterhaltungskunst". Als Köbbert 2003 schwer erkrankte, zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück. Er lebte bis zuletzt mit seiner Frau in Rostock, wo er 2014 im Alter von 86 Jahren starb.
Eine Ausstellung für den "singenden Seemann"
2014 starb Horst Köbbert. Dem Entertainer und Sänger widmet das Warnemünder Heimatmuseum nun eine Ausstellung. Auch Original-Requisiten aus seinen Fernsehsendungen sind zu sehen.
- Art:
- Ausstellung
- Datum:
- Ort:
-
Heimatmuseum Warnemünde
Alexandrinenstr. 31
18119 Warnemünde - Preis:
- 3 Euro, Kinder und Ermäßigte 1 Euro
- Öffnungszeiten:
- Montags geschlossen;
Dienstag bis Sonntag,
Mai bis September 10.00 Uhr - 18.00 Uhr
Oktober bis April 10.00 Uhr - 17.00 Uhr
24.12. und 31.12.geschlossen