Meteorit "Elmshorn": Star der langen Nacht der Museen
Der große Star, also das große Sternchen, bei der Langen Nacht der Museen kommt wirklich aus dem Weltall. Ein Meteorit, den man im Hamburger Museum der Natur in der Mineralogie sehen kann.
Der Meteorit ist vergangenes Jahr auf die Erde gestürzt - und der Name verrät auch wo: Denn der Meteorit heißt "Elmshorn". Welche Geheimnisse trägt er in sich?
Meteorit schlug in Elmshorner Garten ein
Der Meteorit ist ein Schatz. Und deswegen liegt er auch im Tresor des Museums der Natur. Mit Gummihandschuhen holt der Museumsleiter, der Niederländer Stefan Peters, den Stein aus dem All hervor. "Die Gesteine kommen erstens von zwei Asteroiden. Und zweitens aus unterschiedlichen Tiefen dieser beiden Asteroiden", erklärt Peters. "Daraus können wir schließen, dass das Material durch eine große Kollision zwischen zwei Asteroiden entstanden ist, die einen oder beide von diesen Asteroiden zerstört hat."
Kurze Begriffskunde: Asteroiden sind größere Himmelskörper, Meteoriten kleinere - oft Absplitterungen von Asteroiden. Also Asteroid groß, Meteorit klein. Und dieser Meteorit ist vor einem Jahr, am 25. April 2023, in Elmshorn in den Garten der Familie Sahin gekracht. Die Kinder schlugen Papa Mahmut einen Test vor, um zu sehen, ob der Stein wirklich aus dem All kommt, sagte er damals dem NDR Fernsehen: "Mit Magneten. Dann haben die Kinder aus der Pinnwand Magneten geholt. Da haben wir das Ding draufgehalten - und dann ist das Ding hängengeblieben." Das bedeutet: Es ist wirklich ein Meteorit aus dem All. 3,7 Kilo schwer, bohrte er sich damals einen halben Meter in den Rasen der Sahins. Den Aufschlag zeichnete die Überwachungskamera der Familie auf.
Material: Älter als die Erde
Zwei Handvoll ist er groß und dunkel. Stefan Peters vom Museum der Natur geht davon aus, dass die Steinmasse älter als die Erde ist. Und aus demselben Material stammt, aus dem einst die Sonne entstand. Er wird im Weltall viel größer gewesen sein, durch die Hitze beim Eintritt in die Erdatmosphäre ist er aber zusammengeschrumpft - wohl auf nur sechs Prozent seiner ursprünglichen Größe.
"Tatsächlich können Sie ein bisschen Gras sehen, das beim Einschlag an der Kruste gelandet ist", sagt Stefan Peters. "Das hab ich auch bewusst nicht abgemacht. Aber in diesem Fall war nichts Lebendiges drin. Es gibt Meteoriten mit viel organischen Komponenten und Molekülen. In diesem Fall ist das nicht so."
Meteorit kann bei der Langen Nacht der Museen bestaunt werden
Also keine kleinen Außerirdischen, die auf dem Meteorit mitgereist sind. Was das Museum für den Meteoriten bezahlt hat, will der Leiter nicht verraten. Der Finderfamilie seien von Sammlern aber sechsstellige Beträge geboten worden. Im Museum wird "Elmshorn" nun in einem Glaskasten gezeigt. Es gibt auch andere Himmelskörper in der Sammlung, aber "Elmshorn" ist schon etwas Außergewöhnliches.
"Wenn wir über die letzte hundert Jahr schauen, gibt es noch zwei bis drei vergleichbare in ganz Deutschland, nur dieser Stein ist die größte intakt gebliebene Masse, die in den letzten hundert Jahren gefallen ist", erzählt Stefan Peters. "Es ist vor unseren Füßen passiert, keine 30 Kilometer von wo wir jetzt stehen. Das macht es natürlich sehr speziell." Passend zum Besucher aus dem All ist übrigens das Motto bei der Langen Nacht der Museen am 27. April, bei der "Elmshorn" nun präsentiert wird. Frei nach "Krieg der Sterne": "Möge die Nacht mit uns sein."
Meteorit "Elmshorn": Star der langen Nacht der Museen
Der Star, also das Sternchen, der Langen Nacht der Museen in Hamburg kommt wirklich aus dem Weltall: Ein Meteorit, den man im Museum der Natur sehen kann.
- Art:
- Ausstellung
- Datum:
- Ort:
-
Museum der Natur Hamburg - Mineralogie
Grindelallee 48
20146 Hamburg - Preis:
- Eintritt frei
- Kartenverkauf:
- https://hamburg.leibniz-lib.de/ausstellungen/museum-mineralogie.html
https://www.langenachtdermuseen-hamburg.de/infos - Hinweis:
- Den Meteoriten "Elmshorn" können Sie im Museum der Natur, Abteilung Mineralogie an der Grindelallee sehen - zum Beispiel in der langen Nacht der Museen. Zwischen 18 Uhr und 1 Uhr morgen können Sie am 27. April auch mit Shuttle Bussen zwischen den Museen hin und her fahren. Tickets gibt es online.