Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlung Dresden, blickt nach vorn und lächelt © picture alliance Foto:  Robert Michael

Marion Ackermann wird Präsidentin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Stand: 09.07.2024 07:40 Uhr

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) erhält im kommenden Jahr eine neue Führung. Die 59 Jahre alte gebürtige Göttingerin Marion Ackermann wird als erste Frau der mächtigsten Kulturinstitution Deutschlands vorstehen.

Ackermann wird ihr Amt am 1. Juni 2025 antreten. Derzeit ist sie noch Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Sie wurde am Montag vom SPK-Stiftungsrat in Berlin unter dem Vorsitz von Kulturstaatministerin Claudia Roth (Grüne) zur Nachfolgerin von Hermann Parzinger bestimmt. Der seit 2008 amtierende Präsident scheidet im nächsten Jahr altersbedingt aus dem Amt. Roth bezeichnete Ackermann als "ausgezeichnete Museumsmanagerin, Kunstexpertin und Strategin". Wichtig für ihre Wahl sei gewesen, dass sie bereits unter Beweis gestellt habe, große Transformationsprozesse erfolgreich gestalten zu können, so die Politikerin.

Auch Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda sprach von einer guten Wahl: "Sie ist eine herausragend gut vernetzte Fachfrau, die im Museums- und Kunstbereich national wie international beste Netzwerke verfügt. Und sie ist vor allem auch jemand, der Diskurse vorantreiben kann und gleichzeitig organisatorische Aufgaben bewältigen kann", sagte der SPD-Politiker. Ackermann zeigte sich voller Vorfreude: "Im Museum zu arbeiten heißt, mit den Mitteln der Kunst zu wirken. Und wo ginge dies besser als in Berlin? Meine neue Aufgabe erfüllt mich mit Demut und großer Erwartung", erklärte die 59-Jährige, die ankündigte, den Reformprozess in der SPK "zu vollenden und die Stiftung international erstrahlen zu lassen". 

Von Düsseldorf über Dresden nach Berlin

Ackermann hat Kunstgeschichte, Germanistik und Geschichte studiert. Sie promovierte in Göttingen über Wassily Kandinsky. Ab Mitte der 1990er-Jahre hatte sie die grafische Sammlung am Münchner Lenbachhaus betreut und 2003 dann die Leitung des Kunstmuseums Stuttgart übernommen - mit 38 Jahren war sie die jüngste Chefin eines großen Museums in Deutschland.

2009 wechselte Ackermann dann als Künstlerische Direktorin zur Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Seit 2016 war sie Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. In Ackermanns Amtszeit dort fällt auch der spektakuläre Einbruch ins Dresdner Grüne Gewölbe 2019, bei dem Kunst- und Schmuckobjekte im Wert von mehr als 100 Millionen Euro gestohlen worden waren.

15 Sammlungen mit 4,7 Millionen Objekten

Ackermann übernimmt eine Organisation im Umbruch. Die SPK wird derzeit umfassend reformiert und soll bis 2030 neu organisiert werden. Unter anderem sollen die einzelnen Einrichtungen mehr Selbstbestimmung in Budget- und Personalfragen erhalten.

Die SPK bewahrt und pflegt die Kulturgüter des ehemaligen Landes Preußen. Zu der von Bund und Ländern getragenen Stiftung gehören auch die Staatlichen Museen zu Berlin mit 15 Sammlungen und 4,7 Millionen Objekten an 19 Standorten. Darunter sind weltweit bekannte und renommierte Institutionen wie die Gemäldegalerie, das Pergamonmuseum oder die zur Nationalgalerie gehörenden Häuser (Alte Nationalgalerie, Neue Nationalgalerie und Hamburger Bahnhof - Nationalgalerie der Gegenwart).

AUDIO: Kommentar zur Wahl von Marion Ackermann als SPK Präsidentin (2 Min)

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Journal | 08.07.2024 | 16:00 Uhr

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