"Sophia, der Tod und ich": Hübners Regiedebüt feiert Premiere
Mit "Sophia, der Tod und Ich" feiert Charly Hübner sein Regiedebüt - in einer Nebenrolle ist er aber auch vor der Kamera zu sehen. Über die Premiere der Romanverfilmung in Hamburg.
Der Tod: "Eigentlich können Sie mir nicht helfen. Ich bin ihr Tod und Sie müssen jetzt mitkommen."
Reiner: "Ah, ja, dann warten Sie kurz, ich pack' schnell meine Sachen und bin gleich da."
Der Tod: "Einer der Humorvollen - noch nie gehört den Witz."
Filmdialog
Das ist ziemlich spukig - und auch komisch. Vor allem aber ernst gemeint. Reiner hat einen Herzfehler und muss sterben. Doch er springt dem Tod noch einmal von der Schippe. Mit der Ex-Freundin geht es auf eine existenzielle Reise, den Tod immer im Schlepptau. "Das ist ein total lohnendes Thema", sagt Regisseur Charly Hübner. "Wir dürfen uns gar nichts vormachen: Wir haben es alle vor uns - auch wenn wir das alle gar nicht hören wollen, ist es aber so."
"Sophia, der Tod und ich": Charly Hübners erste Regie-Arbeit
Die Premiere von "Sophia, der Tod und ich" im Hamburger Abaton-Kino ist für den in Hamburg lebenden Schauspieler Charly Hübner ein Heimspiel - und doch etwas ganz Besonderes. Zum ersten Mal steht er als Regisseur eines Spielfilms im Blitzlichtgewitter. "Es war irgendwann etwas befremdlich, weil ich gemerkt habe, dass ich eigentlich vor die Kamera gehen wollte", erzählt Hübner.
Für den Film lieferte der Musiker Thees Uhlmann mit seinem Roman die Vorlage - auch ein Erstlingswerk. Eine Nebenrolle war für Hübner aber auch noch drin - als Hotelbesitzer: "Das war der schlimmste Drehtag, weil ich dann anfing, wie ein Schauspieler zu denken. Auf einmal sagte die Assistentin zu mir: Charly, wie willst Du die Szene drehen?"
Bissige Pointen treffen auf tragische Elemente
Hübner fordert sich gern selbst heraus. Und so geht es an diesem Abend auch noch zum Publikumsgespräch auf die Bühne des Open-Air-Kinos im Schanzenpark - und schnell wieder zurück ins Abaton, um sein Team mit Anna Maria Mühe, Dimitrij Schaad und Marc Hosemann dort pünktlich den Zuschauern zu präsentieren.
"Ich fand die schauspielerischen Leistungen zum Teil ganz wunderbar", sagt ein begeisterter Besucher. Eine andere Besucherin fügt hinzu: "Der Film hat diesem schwierigen Thema so eine Leichtigkeit gegeben. Das hat mich wirklich tief berührt."
Im Angesicht des Todes treffen bissige Pointen auf tragische Elemente. Diese Balance ist Charly Hübner mit seinem Regiedebüt hervorragend gelungen.