Maria Ketikidou mag Hamburg, Musik - und das Großstadtrevier
Maria Ketikidou mag Hamburg, Musik - und das Großstadtrevier. Seit fast 30 Jahren jagt sie in der Serie als Polizistin Hariklia "Harry" Möller "große Haie und kleine Fische". Ein Porträt.
Auf der Straße sprechen sie die Menschen mit dem Namen "Harry" an - so fest verwurzelt ist Maria Ketikidou mittlerweile in der Kultserie Großstadtrevier. Seit fast als 30 Jahren schlüpft die Schauspielerin dort in die Rolle der Polizistin Hariklia "Harry" Möller auf dem 14. Revier. Genauso fest verankert ist Ketikidou in Hamburg: Die Tochter griechischer Eltern kommt in Hagen auf die Welt, wächst in Itzehoe auf und möchte längst nur noch in der Hansestadt leben.
"Ich habe das große Glück, so viele schöne Drehorte gesehen zu haben, weil wir im Großstadtrevier auch immer Hamburg zeigen", hat sie in dem NDR Podcast "Feel Hamburg" erzählt. Elbe oder Alster? Da kann sie sich nicht so recht entscheiden. Sie hat schon in Harvestehude und in Blankenese gewohnt. Auch die Wahl zwischen Fischbrötchen und Franzbrötchen fällt ihr schwer. Wenn nicht beides, dann aber eher das Franzbrötchen.
Ketikidou mag kein großes Gewese
Ketikidou bezeichnet sie sich selbst als "Wassermensch" - deswegen auch ihre Liebe zu Hamburg, und verbringt viel Zeit mit vielen norddeutschen Freunden, deren Art der quirligen Frau so sehr ans Herz gewachsen ist. Harter Schale, weicher Kern, das macht die Menschen in ihren Augen hier so "wahnsinnig liebenswert". Sie selbst beschreibt sich als unprätentiös, und macht nicht gerne ein großes Gewese um sich.
Durchbruch mit "Sterne des Südens"
Bevor sie als Zivilfahnderin "Harry" im Großstadtrevier Dienst an der Waffe tut, spielt sie als 16-Jährige eine Sängerin in "Heartbreakers" unter der Regie von Peter F. Bringmann. Der Film bekommt 1983 den Deutschen Filmpreis in Silber. Den Durchbruch schafft Ketikidou knapp zehn Jahre später mit der ARD-Serie "Sterne des Südens". Dort mimt sie die griechische Klub-Animateurin Katharina. 1993 dreht Ketikidou die ersten Folgen Großstadtrevier, noch unter der Regie von Jürgen Roland, dem "Vater" und Erfinder der Serie.
Mittlerweile ist sie die dienstälteste Polizistin im Großstadtrevier, nur Jan Fedder, den sie "Janni" nennt, war länger dabei. Auch vier Jahre nach dessen Tod schwebt Fedders bei den Drehs in den Räumen und sie hält Ziewesprache mit ihm. Nun ist Ketikidou auch das Gesicht des Großstadtreviers. Anfänglich vom Kollegen Edgar Hoppe noch als "Schülerlotsin" verspottet, hat sie sich zu einer gestandenen Polizistin entwickelt. Dass sie und Fedder mit der "nötigen Portion Humor als Polizisten zum Anfassen im Hamburger Kiez für Recht und Ordnung sorgen", ist der Deutschen Polizeigewerkschaft, Landesverband Bayern, 2005 sogar eine Auszeichnung zur Ehrenkommissarin wert. Den Beruf wechselt Ketikidou trotz der Lorbeeren auf keinen Fall: "Auch wenn ich schon so lange die Polizistin spiele, könnte ich es in der Realität nicht wirklich sein", sagt sie.
Wenn schon ein Berufswechsel, dann vielleicht in das Musikmetier. Denn wenn Ketikidou nicht vor der Kamera steht, legt sie ab und an hobbymäßig als DJ auf: Musik sei eine ihrer größten Leidenschaften. "Wäre auch kein schlechter Beruf gewesen - würde ich wahrscheinlich machen, wenn ich nicht spielen würde."