Podcast-Cover: Arthouse Doku © SWR Foto: SWR
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AUDIO: "Kino im Kopf": Neuer Feature-Podcast "Arthouse Doku" (6 Min)

"Kino im Kopf": Neuer Feature-Podcast "Arthouse Doku"

Stand: 12.04.2024 13:32 Uhr

"Arthouse Doku" ist der künstlerisch gestaltete Doku-Podcast von ARD und Deutschlandfunk. Anspruchsvoll und klanglich opulent. Was ist das Besondere? NDR Redakteur Joachim Dicks klärt auf.

"Arthouse Doku" erzählt komplexe Geschichten und lässt Menschen ausführlich zu Wort kommen. Intelligent collagierte Töne und soundfette Audios ohne die einordnende Erzähler-Instanz eines "Hosts". Jede Folge ist eine abgeschlossene Geschichte. Manchmal sperrig - immer besonders.

In der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt, ist ein neues Angebot hinzugekommen. Für diesen neuen, sogenannten "Arthouse-Doku"-Feed haben sich der SWR, das Deutschlandradio, der WDR und der NDR zusammengetan, um mit besonderen Radiostücken ein größeres Publikum zu erreichen. NDR Feature Redakteur Joachim Dicks ist für den Norddeutschen Rundfunk mit von der Partie.
Joachim, "Arthouse Doku" - was dürfen wir uns darunter vorstellen?

Joachim Dicks: Wir haben diesen ambitionierten Namen ausgewählt, um auf die besonderen Ansprüche des Arthouse-Kinos anzuspielen. Wenn unsere Sendungen richtig gut sind, erzeugen sie ja, so heißt es doch immer so schön, "Kino im Kopf". Unsere Bilder werden aber nur durch Geräusche, Klänge, Originaltöne, Interviews, Mikrophonierung und Montage erzeugt. Das gilt für alles, was im Radio läuft. Aber bei den Sendungen im neuen Arthouse-Doku-Feed protzen wir mit einer besonderen Aufwendigkeit.

Gerade im Podcast-Zeitalter, in dem es oft um schnelle, spontane, unaufwendige Produktionsarten geht, wollen wir daran erinnern, dass es auch anders geht. Und anders als im Hörspiel, wo diese Kriterien eine Selbstverständlichkeit sind, geht es in "Arthouse-Doku" um reale Belange und Geschichten. Dabei stehen in der Regel Menschen im Mittelpunkt, manchmal vielleicht aber auch Tiere oder Gegenstände. Jedes Thema entwickelt eine eigene Form. Erwartungen können durchaus enttäuscht werden, sollen sich aber idealerweise in nachhaltige Überraschungen auflösen.

Die erste Staffel setzt sich aus sieben Dokus zusammen. Magst du ein paar Beispiele nennen?

Dicks: Da ist etwa das Stück "Herz über Kreuz - Ein Coming-out in der Freikirche" oder "Leiser Regen auf der Autobahn" - was für ein schöner poetischer Titel! - oder die NDR Produktion: "Der jüngste Prozess - Eine junge Stimme klagt über das Gericht der Weisen" von Elias Gottstein.

Das klingt ja zunächst einmal sehr verschieden. Was verbindet diese unterschiedlichen Stoffe auf einer akustischen Ebene, dass ihr sie in einem Feed zusammenbringt?

Dicks: Ja, Unterschiedlichkeit bleibt sicher ein Konzept. Deshalb veröffentlichen wir auch zwei bis dreimal im Jahr eine Staffel und eben keine Serie. Die Stücke bleiben Einzelstücke; was sie verbindet, ist das Akustische als Abenteuer-, Überraschungs- und Erlebniskategorie. Jedes Stück entwickelt eine ganz eigene Formsprache. Genau darum geht's, das ist der Reiz.

An wen richtet sich dieses neue Angebot?

Dicks: An alle, die sich für besondere akustische Formen interessieren, die gerne dokumentarische Geschichten erzählt bekommen, die sich davon überraschen lassen wollen, was für die Ohren zu gestalten alles möglich ist, und die gerade im Podcast-Zeitalter, in dem es manchmal ganz schön schnell zur Sache geht und in dem sehr oft ein Host, ein Gastgeber, im Mittelpunkt steht und uns oft die Welt erklärt wird, mal auf Fantasieinseln reisen möchten. Bei Arthouse-Doku wird nichts erklärt, sondern alles inszeniert, es werden mehr Fragen aufgeworfen als Antworten gegeben. Aber so ist es in der Kunst eben.

Der Arthouse-Doku-Feed ist generations- und milieuübergreifend für alle, die jenseits der Information beim Hören Abenteuer erleben wollen. Für all diese Menschen ist der Feed gedacht und wir hoffen sehr auf große Resonanz. Deshalb kann ich nur dazu einladen: Schauen Sie sich das neue Angebot an, teilen sie es mit anderen, wenn es Ihnen gefällt und bleiben Sie dran. Zwei, eventuell auch dreimal im Jahr wollen wir dann neue Staffeln anbieten.

Das Gespräch mit Joachim Dicks führte Andrea Wilke.

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Jetzt neu in der ARD Audiothek: "Arthouse Doku"

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