"Klimbim"-Schauspielerin Ingrid Steeger ist tot
Ingrid Steeger ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Das hat ihr privates Umfeld der Deutschen Presse-Agentur mitgeteilt. Steeger gehörte zu den beliebtesten Fernsehstars der 70er-Jahre.
Ingrid Steeger starb in einem Krankenhaus in Bad Hersfeld. Zu Beginn ihrer schauspielerischen Laufbahn wurde sie meist als freizügige Softsex-Darstellerin besetzt. Manche nannten sie Mini-Marilyn. Populär wurde sie vor allem als "Ulknudel" in der Fernsehserie "Klimbim" von Michael Pfleghar - eine der ersten deutschen Comedy-Shows. Die Serie lief von 1973 bis 1979 mit Sketchen in einer Mischung aus Slapstick und Sitcom. Dort spielte Steeger an der Seite von Elisabeth Volkmann, Horst Jüssen, Wichart von Roëll und Peer Augustinski. Mit ihrem frechen und anzüglichen Humor brachte sie Millionen Menschen zum Lachen und wurde zur Fernsehkultfigur. Für ihre frivole Rolle wurde sie mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.
Seriöse Rolle in "Der große Bellheim"
Der Fotograf Frank Quade machte die Stenotypistin zum Fotomodell. Sie wurde unter anderem das Werbegesicht der Marken Rolo und Old Spice. Damit war sie einer der ersten weiblichen deutschen Stars, die für Markenprodukte warben. Außerdem spielte sie im legendären "Schulmädchen-Report". 1992 bekommt Steeger eine seriösere Rolle als Mona in dem Fernseh-Vierteiler "Der große Bellheim" von Starregisseur Dieter Wedel. Das war ihr größter filmischer Erfolg.
Gesundheitliche Probleme und Beziehungskrisen
2013 kommt ihre Autobiografie "...und find es wunderbar!" raus. Dabei war Steegers Privatleben gar nicht so glücklich. Die gebürtige Berlinerin kam aus keinem glücklichen Elternhaus, wie sie sagte. Ihr Erwachsenenleben war geprägt von finanziellen und gesundheitlichen Problemen, Scheidungen und zahlreichen Beziehungskrisen. Sie war unter anderem mit dem Kameramann Lothar Elias Stickelbrucks und dem US-amerikanischen Umweltschützer Tom LaBlanc verheiratet und lebte mit dem Schauspieler Bernd Seebacher und Regisseur Dieter Wedel zusammen. 1997 zog Ingrid Steeger nach Hamburg, ab 2010 lebte sie in München Schwabing.
Neue berufliche Heimat am Theater
Vor Jahren geriet Steegers Leben aus der Bahn. Sie lebte eine Zeit lang von Hartz IV, ehe sie mit Engagements am Theater loslegte. Dort fand die Schauspielerin eine neue berufliche Heimat. "Ich habe angefangen, mich richtig wohlzufühlen und mir das auszusuchen, was mir wirklich gefällt", sagte sie zu ihrem 65. Geburtstag.
Bewegtes Leben mit Höhen und Tiefen
Zuletzt war es ruhig geworden um Steeger. Bei den Proben zu den Bad Hersfelder Festspielen im Mai 2019 wirkte sie angeschlagen, sie musste beim Gehen und Stehen gestützt werden. 2020 zog sie nach Bad Hersfeld, wo sie mit ihrer Schwester Jutta zusammen wohnte. Nach gesundheitlichen Problemen und einem Sturz im September 2022 lebte sie in einem Pflegeheim. Sie lebte ein bewegtes Leben mit Höhen und Tiefen und ist ein Teil deutscher Fernsehgeschichte.