"Der Medicus": Bildgewaltiges Mittelalter-Epos in ARD Mediathek
Die Romanverfilmung "Der Medicus" des Klassikers mit Stellan Skarsgård, Ben Kingsley und John Payne ist noch bis zum 14. Januar in der ARD Mediathek verfügbar.
Mehr als sechs Millionen Mal ging Noah Gordons Roman-Weltbestseller "Der Medicus" allein in Deutschland über den Ladentisch, die Leinwandverfilmung von Philipp Stölzl lockte 2014 mehr als 3,6 Millionen Zuschauer an die deutschen Kinokassen. Am Sonnabend wurde der Film im NDR Fernsehen gezeigt, bis zum 14. Januar 2023, 10 Uhr, steht "Der Medicus" noch in der ARD Mediathek.
Ben Kingsley über "Der Medicus": "Film über die Neugier der menschlichen Seele"
Mit seiner Verfilmung gelingt Regisseur Philipp Stölzl eine bildgewaltige Reise ins Mittelalter. Anschaulich und mit Witz führt "Der Medicus" die nicht immer appetitlichen Anfänge der medizinischen Wissenschaft vor Augen.
Als wissbegieriger Meisterschüler glänzt Tom Payne an der Seite des Oscar-Preisträgers Ben Kingsley: Auf seine unnachahmliche Art schlüpft der "Gandhi"-Darsteller in die Rolle des großen Gelehrten Ibn Sina, der sich nicht zu schade ist, einfache Menschen von der Straße zu behandeln. "Es ist ein neugieriger Film und ein Film über die Neugier der menschlichen Seele, wie es Ibn Sina bezeichnen würde", sagt Sir Ben Kingsley über diese Verfilmung. "Er ist jemand, der wissen will, wie die Dinge funktionieren, auch wenn es einem vielleicht selbst das Gefühl gibt, sehr klein zu sein. Solche Charaktere finde ich inspirierend."
Handlung von "Der Medicus" mit Tom Payne als Medizinmeisterschüler
London im Jahr 1021: Trotz seiner magischen Vorahnung muss der junge Halbwaise Rob Cole (Tom Payne) hilflos mit ansehen, wie seine Mutter an einer unheilbaren Krankheit stirbt. Das Erlebnis prägt ihn nachhaltig. Rob schließt sich einem fahrenden Bader (Stellan Skarsgård) an, der ihn in das medizinische Halbwissen des Mittelalters einweiht. Da der Wanderheiler allmählich sein Augenlicht verliert, übernimmt sein Zauberlehrling bald die "Behandlungen" - für die Patienten eher schmerzhafte als heilsame Prozeduren.
Von einem jüdischen Medicus, der dem fast Erblindeten durch einen kunstvollen Eingriff das Augenlicht wiedergibt, erfährt Rob, dass es außer seinem bescheidenen Wissen eine sehr viel weiter entwickelte Heilkunst gibt.
Elektrisiert macht er sich auf den Weg in die persische Stadt Isfahan, wo der sagenumwobene Ibn Sina Medizin lehrt. Dank seiner erstaunlichen Fähigkeiten avanciert Rob bald zum Meisterschüler des Universalgelehrten. Doch dadurch begibt er sich auch in große Gefahr. Ibn Sina (Sir Ben Kingsley) weiht den wissensdurstigen Rob Cole in die Geheimnisse der Medizin ein. Doch gegen den Ausbruch der Pest ist die ärztliche Kunst machtlos. In Isfahan rafft der schwarze Tod Tausende dahin, bis der junge Meisterschüler herausfindet, dass Rattenflöhe den Erreger übertragen.
Hintergründe zur aufwändigen Verfilmung von 2013
Der Dreh fand in Marokko und in den MMC Studios in Köln statt. Die großen Schlachtszenen im Film wurden teilweise mittels der sogenannten digitalen Crowd-Replication bevölkert: 500 Reiter reichten in der großen Aufnahme nicht mehr aus, sodass im Hintergrund komplett digitale Reiter hinzugefügt wurden und somit mehrere tausend Reiter in der Schlachtszene aufeinander zureiten. Hauptdarsteller Tom Payne sagt: "Für mich ist es ein Film für die ganze Familie - im besten Sinne. Es ist ein Film, der die Menschlichkeit feiert, und ein Film, der sich keine Sekunde schämt, ein echter und epischer Film zu sein - eine großartige und große Geschichte für die große Leinwand."