"Blutsbande" und "Ein guter Mensch" in der ARD Mediathek
Die Mediatheken von ARD und ZDF bieten die Thriller-Serie Blutsbande aus Schweden, die Serie "Blutsbande" um Rache und Alzheimer aus der Türkei und den Katastrophenfilm "Tokio bebt" mit Karin Viard.
Eine einsame Insel in Schweden, das quirlige Istanbul und Tokio nach einer Naturkatastrophe: Das sind die spannenden, internationalen Schauplätze der ARD- und ZDF-Mediathektipps.
"Blutsbande": Schwedische Drama-Serie in ARD Mediathek
Ihre Mutter hat den drei Geschwistern Jonna, Lasse und Oskar ein Gästehaus auf der abgeschiedenen Insel Aland hinterlassen. Oskar lebt schon seit einigen Wochen dort, aber als sein Bruder Lasse ankommt, findet er das Haus und seinen Bruder verwahrlost vor:
- Was ist mit dir?
- Nichts, das ist Aland!
- Ich meine mit unserem Gästehaus hier. Wie sollen wir den Laden hier nächste Woche eröffnen? Hast du schon etwas bestellt, Essen, Alkohol, ist das geregelt? Hast du Hunger, möchtest du etwas essen?
- Nein, nein, was ist hier eigentlich los?“
Kurz vor Weihnachten, wollten alle Geschwister das Gästehaus aufmöbeln und vermieten, doch während die Brüder eher unmotiviert sind, will Jonna, die jüngste Schwester, anpacken:
- Sieht nicht besonders weihnachtlich aus.
- Nein. Sollen wir nicht auf das Ganze pfeifen?
- Lass´uns lieber die Ärmel hochkrempeln und loslegen.
- Das kriegen wir nie wieder hin.
- Müssen wir aber, wir haben annonciert!“
Doch dann tobt ein heftiger Sturm über die Insel, ein Boot schießt eine Notrakete ab und niemand kann Hilfe holen: Alle Telefonleitungen sind tot. Lasse weiß mehr über das geheimnisvolle Boot, als er zu sagen bereit ist, Oskar plagen Erinnerungen an einen Vatermord und Jonna, die schöne Schauspielerin, hat berufliche Schwierigkeiten nachdem sie einen Produzenten, der übergriffig geworden ist, abgewehrt hat. Und trotz ihrer Differenzen verbindet die Geschwister ein starkes Band. Alle drei Staffeln der spannenden, schwedischen Familien-Drama-Serie "Blutsbande" sind bis 6. Januar in der Arte Mediathek verfügbar.
"Ein guter Mensch": Türkische Thriller-Serie als Katz-und Mausspiel in ARD Mediathek
Agah ist ein verwitweter Gerichtsschreiber im Ruhestand. Er erhält beim Arzt eine niederschmetternde Diagnose:
- Alzheimer wirkt sich unmittelbar auf das Gedächtnis aus. Es ist eine der häufigsten Formen von Demenz. Aber wir werden alles unternehmen um das zu verhindern und Ihre Erinnerungen lebendig zu halten.
- Aber früher oder später werde ich alles vergessen, nicht wahr?
- Daran sollten Sie besser nicht denken.
Dialog aus der Serie "Ein guter Mensch"
![Szene aus der türkischen Thriller-Serie "Ein guter Mensch" in der ARD Mediathek Szene aus der türkischen Thriller-Serie "Ein guter Mensch" in der ARD Mediathek © SWR](/kultur/film/eingutermensch102_v-contentgross.jpg)
Die Diagnose und ihre Konsequenzen sind allerdings so ziemlich das einzige, woran Agah, denken kann. Er stellt naheliegende Fragen: "Was passiert dann mit mir - sehen Sie, Telefonnummern sind nicht so wichtig, aber was wird dann mit meiner Persönlichkeit? Werde ich ein anderer Mensch werden?"
Agah entdeckt den Vorteil des Vergessens für sich, er wird dadurch nämlich kein schlechtes Gewissen haben, wenn fortan Leichen seinen Weg pflastern. Denn Agah beginnt systematisch ein altes, vertuschtes Verbrechen zu sühnen. Dabei ist ihm die junge Newrah, die erste und einzige Frau in einer 140 Mann starken Mordkomission auf den Spuren. Sie macht auch nicht einfach nur ihren Job: "Polizistin zu sein ist für mich nicht einfach nur eine Tätigkeit. Das war es nie. Wir wollen doch alle etwas Gutes bewirken. Und als Polizistin will ich etwas Gutes für die Gesellschaft tun. Das ist mein Ziel." Aber auch Agah ist der Meinung, etwas Gutes für die Gesellschaft zu tun.
Die türkische Thriller-Serie "Ein guter Mensch", lässt hier und da subtile Regimekritik durchblicken. Es dauert allerdings lange, bis die Zuschauer*innen den Durchblick haben, aus welcher Perspektive welche Figuren gerade agieren. Sind die verschiedenen Handlungsstränge aber erstmal entwirrt und zugeordnet ergibt sich ein spannendes Katz-und Mausspiel. Bis 28. August in der ARD Mediathek (FSK 12).
"Tokio bebt": Spannender Tsunami- und Atomreaktor-Katastrophenfilm in ZDF Mediathek
Als Bankerin ist Alexandra schon weit herum gekommen, Asien hat es ihr angetan. "Ich war gut in der Schule, deshalb hab ich den Königsweg eingeschlagen. Warum ich mich für Finanzen entschieden habe? Um zu reisen. Wenn man nach der Schule etwas von der Welt sehen wollte hat man entweder Öl oder Finanzen gewählt. Und die Wüste fand ich nicht attraktiv, deshalb hab ich Finanzen genommen." Während ihrer Familie in Hongkong noch die Zelte abbricht und die Töchter zunehmend vom ständigen Umziehen genervt sind, hat Alexandra einen neuen Job in Tokio angenommen. Eine ihrer neuen Mitarbeiterinnen macht ihr ein Geschenk:
- Ja, Kimiko?
- Das wird Ihnen Glück bringen.
- Ist das ein Wildschwein?
- Ja, ein Symbol für Wagemut und Stärke. Es stürmt los und kämpft bis zum Tod. Und das hat mich an Sie erinnert.
- Ach ja? Ich weiß nicht ob ich der Typ bin, der bis zum Tod kämpft, aber vielen Dank!
Dialog aus "Tokio bebt"
Dann kommt das Erbeben mit Tsunami, das den GAU von Fukushima auslöst. Alexandra muss entscheiden, ob sie und ihre Kollegen mit Hilfe ihrer Bank so schnell wie möglich das Land verlassen, oder ob sie die Verantwortung für ihre loyalen, japanischen Mitarbeiter übernimmt. Und sie kämpft, allerdings nicht bis zum Tod.
"Tokio bebt" ist ein psychologisch ungewöhnlich spannender Katastrophenfilm, der die Frage des nackten Überlebens seiner Figuren auch als eine Frage nach ihrer moralischen Haltung stellt. Packend und einfühlsam - bis zum 25. August in der ZDF Mediathek.
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