Plöner Gespräch 2024

Kultur in Kriegszeiten. Brücken bauen oder klare Kante zeigen?

Montag, 22. Juli 2024, 19:00 bis 20:00 Uhr

Mit der Reihe "Plöner Gespräch" veranstaltet das Schleswig-Holstein Musik Festival gemeinsam mit NDR Info und NDR Kultur auf Schloss Plön jährlich eine Diskussionsrunde, die sich thematisch zwischen Politik und Kultur bewegt. 

Am 16. Juli widmete sich das "Plöner Gespräch" dem Einfluss von Krieg auf die Kultur. Die Kunst- und Kulturszene galt lange Zeit als Ort des Austausches und der Verständigung. Fremde kommen sich näher und Kulturen begegnen sich, tauschen einander aus, so das Ideal. 

Aber seit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und dem Krieg im Nahen Osten kommt es immer öfter zu Absagen und Boykotten von Veranstaltungen, Proteste stören Auftritte oder verhindern sie, und Solidaritätsbekundungen wie auf der Berlinale werden zum Politikum. 

VIDEO: Plöner Gespräch 2024 beim SHMF über Kultur in Kriegszeiten (71 Min)

Der Freiheit der Kunst scheinen neue Grenzen gesetzt zu werden. Künstler*innen werden zunehmend nach ihrer Gesinnung beurteilt und nicht danach, was sie über ihre Welt mitteilen können. Viele Gespräche werden inzwischen bestimmt durch Forderungen nach einer eindeutigen Positionierung statt Dialog, der immer seltener wird. Institutionen verlangen nach politischen und weltanschaulichen Bekenntnissen, die Herkunft von Kunstwerken entscheidet über ihre Auf- bzw. Vorführung, Preisverleihungen werden abgesagt. Gleichzeitig führt Russland seinen Krieg erklärtermaßen auch gegen die ukrainische Kultur. 

Der Kulturbetrieb ist Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen geworden. Doch wie soll er sich verhalten? Wie sollen Veranstalter mit Künstlern und Künstlerinnen umgehen, die Kriege gutheißen, wie Institutionen mit Veranstaltungen, in denen etwa Israel das Existenzrecht abgesprochen wird? Wie sehr können Fördervereine und öffentliche Geldgeber das Gewissen hinterfragen und überhaupt beurteilen? Und was bedeutet es für Künstler und Künstlerinnen, wenn sie Bekenntnisse leisten müssen? 

Gesprächsrunde auf Schloss Plön am 16. Juli 2024 mit: 

  • Carola Lentz, Präsidentin des Goethe-Instituts 
  • Regula Rapp, Rektorin der Barenboim-Said Akademie 
  • Iryna Tybinka, Generalkonsulin der Ukraine 
  • Moderation: Julia Westlake, Journalistin und Moderatorin von „NDR Kultur – Das Journal“ 

 Die Veranstaltung wird auf NDR Info und NDR Kultur ausgestrahlt und ein Videomitschnitt online gestellt.

In den vergangenen Jahren folgten Gesprächspartner wie Stefan Aust, Robert Habeck, Anja Reschke und Annette Dittert der Einladung in den hohen Norden. 

Weitere Informationen
Podiumsdiskussion vor Publikum © NDR Foto: Marit Rachow

Plöner Gespräch Kultur in Kriegszeiten. Brücken bauen oder klare Kante zeigen?

Das Plöner Gespräch widmete sich 2024 dem Einfluss von Krieg auf die Kultur. Hier finden Sie eine Zusammefassung als Video, sowie einen Audiomitschnitt der gesamten Diskussionsrunde. mehr

 

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