NDR Radiophilharmonie
Donnerstag, 02. Mai 2024, 20:00 bis
22:30 Uhr
"Es war für mich sehr interessant, auch in die alten Aufnahmen hineinzuhören und zu beobachten, wie man sie jetzt empfindet, teilweise nach über 30 Jahren", sagt Uwe Grothaus. Seit 1988 ist er Solofagottist der NDR Radiophilharmonie, hat also diverse Chefdirigenten miterlebt und sich ein umfangreiches sinfonisches und kammermusikalisches Repertoire erarbeitet. Dabei kommt er eigentlich von der Trompete, denn seit dem elften Lebensjahr spielte er zuhause in Bünde im väterlichen Posaunenchor mit - wie fast alle Familienmitglieder - und lernte die barocke Musik lieben. Auch die ersten Aufführungen Bach'scher Passionen waren für ihn unvergesslich.
Verliebt ins Fagott
Doch als im Schulorchester ein Fagott fehlte, ließ Uwe Grothaus sich überzeugen: "Ich hatte das Instrument vorher nie so gesehen, war aber sehr beeindruckt von dem Holz, den silbernen Klappen und der ganzen Machart. In den Klang war ich dann später verliebt, wie eigentlich alle Fagottisten." Und so nahm er - parallel zum Trompetenspiel - Unterricht beim Solofagottisten des Osnabrücker Sinfonieorchesters, der ihm den Beruf sehr nahe brachte und schließlich zum endgültigen Fachwechsel inspirierte.
Musik, die begeistert oder tröstet
Uwe Grothaus' Musikauswahl spiegelt seine musikalische Laufbahn und seine anhaltende Begeisterung für Blech- und Holzblasinstrumente wider. Er erzählt von seinem Interesse für unbekannte KomponistInnen, wie Friedrich Fesca und Louise Farrenc, und von begeisternden Kammerkonzerten, und am Ende steht mit Bachs Johannespassion "Musik, die in diesen Kriegszeiten Trost bieten kann".
Eine Sendung von Christiane Irrgang