NDR Kultur Neo
Sonntag, 30. Juni 2024, 22:00 bis
00:00 Uhr
Sinnliche und interaktive Ereignisse rund um Essen und Trinken erstmals im Radio -> Kochen im Radio mit Neo-Sounds
Seit die beiden Köchinnen Mina und Antonie in Hamburg das Aroma Collective gegründet haben, kreieren die beiden Frauen mit unterschiedlichen Einflüssen und der geteilten Leidenschaft fürs Gastgeben und Design Räume für Interaktion. Für diese Ausgabe von NDR Kultur Neo wagt Mina gemeinsam mit Charlotte Oelschlegel das Experiment, ein gemeinsames Kochen über das Radio anzuleiten. So entsteht ein zweistündiger Zubereitungsprozess, bei dem die unterschiedlichen Schritte des Rezepts mit passenden Sounds aus dem Neo-Universum untermalt werden.
Rezept: Verbrannter Blumenkohl mit grüner Tahinisauce und rosa Radieschensalat
Für eine Portion brauchst du:
- einen großen Blumenkohl, Zitronen oder Essig, gutes Olivenöl
- mittelgrobes Salz, Zucker oder andere Süße
- Tahini (Sesammus) ca 300g, Joghurt, eine Handvoll Haselnüsse
- ein Bund Radieschen, inkl. Grün, eine rote Zwiebel
- Lecker dazu: Naan, Pita oder Fladenbrot
- ein Bouquet frische grüne Kräuter
- Geheimwaffe: gutes Zatar-Gewürz
Schritt 1 (Alma Mahler; Mort Garson; Caroline Shaw)
Einen Topf mit Wasser in Größe des Blumenkohls aufsetzen und parallel den Ofen auf mindestens 220 Grad vorheizen. Anschließend die Radieschen Putzen, und vom Grün trennen. Die Zitrone waschen und mit einem Schäler abzesten, dann den Blumenkohl putzen und von den allzu großen Blättern befreien. Den Strunk soweit kürzen, dass der Kohl gerade stehen kann, aber noch etwas grün behält und ihn für gleichmäßiges Garen kreuzförmig einschneiden.
Schritt 2 (Maria de Alvear)
Das nun kochende Wasser mit viel Salz (oder Gemüsebrühe) würzen und den Blumenkohl für ca 10-15 Minuten ankochen. Die Radieschen schneiden oder hobeln, das Grün für die Anrichte aufheben. Eine halbe Zwiebel klein schneiden, alles mit reichlich Zitrone, Salz und Zucker würzen, und gut umrühren, damit sich ein schöner pinker Sud bilden kann und die Zwiebel ihre Schärfe verliert. Die Kräuter für die grüne Tahini-Sauce grob vorhacken, und einen Teil zur Dekoration beiseite legen.
Schritt 3 (Antonio Vivaldi; Kim Jung Mi; Erykah Badu)
Wenn der Blumenkohl noch griffig, aber weich ist, schnell aus dem Wasser holen und mit einer Emulsion aus Zitrone und Olivenöl großzügig salben. Den Kohl auf einem Backblech in den Ofen schieben um ihm eine gute Bräunung zu geben, vielleicht ab und zu die Ofentür öffnen, um etwas Feuchtigkeit entweichen zu lassen. Mische langsam eine cremige Sauce aus erst Tahini und dann Zitrone und etwas Wasser, bis die Konsistenz schön andickt, und füge dann Joghurt, ordentlich Salz und optional etwas Knoblauch hinzu. Am Schluss die Kräuter mit einem Mixer hineinpürieren, bis alles grün leuchtet und in eine kleine Karaffe füllen. Jetzt eventuell den Ofen noch einmal richtig hochdrehen, um die Krone des Kohls und seine Blätter anzuknuspern. Zuletzt noch die Haselnüsse für das Kräuter-Nuss-Topping hacken und in ein Schüsselchen legen.
Schritt 4 (Peyman Yazdanian; Raymond Scott; Alice Coltrane)
Es geht ans Anrichten: Der Blumenkohl geht raus, und das Pitabrot rein, es darf in der Resthitze des Ofens kurz anrösten. Wir legen den Blumenkohl gerne auf eine Platte oder einen Teller mit etwas zusammengeknülltem Butterbrot-, oder Backpapier, damit er ein schönes Bett hat und nicht verrutscht. Die Radieschen als kleinen Salat mit oder auf ihrem Grün anrichten, und ein wenig Zitronenzeste darauf verteilen. Die macht sich mit ihren ätherischen Ölen übrigens auch gut in einer Karaffe Leitungswasser und gibt dezente Frische. Eventuell braucht er noch etwas Öl und einen Schwung grobes Salz obendrauf. All diese Gesten können natürlich auch mit und vor unseren Gästen am Tisch stattfinden.
Schritt 5 (Carl Craig: Ganavya; Ka Baird)
Wir bitten unsere Gäste zu Tisch und übergießen feierlich den Blumenkohl mit der cremigen Sauce, bestreuen ihn mit Kräutern und Haselnüssen und laden dazu ein, ihn mit Haut und Haaren zu verspeisen. Vielleicht gibt es heute anstatt von Tellern warmes Brot und Gabeln. Alle dürfen lustvoll und schwungvoll zur Musik die Creme auftunken. Guten Appetit!