Das Konzert
Montag, 01. April 2024, 20:00 bis
22:00 Uhr
Im venezianischen Markusdom gab es im 16. Jahrhundert zwei Orgeln. Und als der Komponist Adrian Willaert auf die Idee kam, auch noch Sängergruppen auf den beiden Emporen aufzustellen, war das Prinzip der Mehrchörigkeit geboren. Später wurden noch Instrumentalensembles an verschiedenen Stellen der Basilika postiert, so dass für die Zuhörer ein faszinierender "Stereo"-Raumklang entstand. Viele Kapellmeister des Frühbarock griffen diese innovative Kompositionstechnik auf und schufen monumentale Werke mit bis zu 40 Stimmen. Die Konzertbesucher des Arp-Schnitger-Festivals 2023 kamen in den Genuss einer musikalischen Vesper, die so auch im Markusdom hätte erklingen können.
Monteverdi trifft auf Zeitgenossen
Das Programm ist ein Pasticcio aus Werken von Claudio Monteverdi und einigen seiner Zeitgenossen: Giovanni und Andrea Gabrieli, Allessandro Grandi und Francesco Usper. Sie alle verbindet neben ihrem geistlichen Musikschaffen die Tätigkeit in Venedig und am Markusdom. In der Vesper finden sich Teile aus Monteverdis Marienvesper, dem Magnificat und der Sammlung "Selva morale e spirituale" - einer musikalischen "Datenbank" für geistliche Werke, die Monteverdi auch seinen Kollegen als Unterrichtsmaterial zur Verfügung gestellt hat.
La Cetra
Das Barockorchester und Vokalensemble La Cetra aus Basel brachte die musikalische Vesper am 27. August 2023 nach Ganderkesee. Ein Grund dafür war sicherlich auch die berühmte Arp Schnitger-Orgel in der Kirche St. Cyprian und Cornelius, die im Konzert natürlich auch zum Einsatz kam. Der Leiter von La Cetra¸ Andrea Marcon, ist nicht nur Experte für Alte Musik, sondern auch Organist. Gemeinsam mit seinem Ensemble entführte er die Zuhörer ins Venedig des 16./17. Jahrhunderts.
Eine Sendung von Iris Freiberger.