Streetdance-Weltmeisterschaft in Hamburg: Battle der Besten
Es ist für viele der Olymp des Tanzes: Juste Debout, die Weltmeisterschaft des Streetdance, findet normalerweise in Paris statt. Doch dieses Jahr kam das Spektakel nach Hamburg - und so traten 140 Tänzer in der Alsterdorfer Sporthalle gegeneinander an.
Es sind die letzten Minuten im beleuchteten Einlauftunnel - wie bei einem Fußballturnier. Doch dieses Mal stehen hier keine Ballsportler, sondern Ukay und Adnan, zwei Tänzer, für die es gleich auf die runde Bühne mitten in der Sporthalle Hamburg geht. Es ist der erste Tanzbattle für die beiden an diesem Tag.
Ukay und Adnan: "Schon ein bisschen länger am Start"
"Wir sind schon ein bisschen länger am Start, aber es ist trotzdem noch sehr viel Bauchkribbeln dabei", erzählt Adnan. "Für uns ist das Ganze auch nostalgisch, weil wir 2013 in Paris gewonnen haben." Zusammen messen sich Ukay und Adnan in der Kategorie House - eine der insgesamt vier Tanzrichtungen, in denen sich über 140 Tänzer und Tänzerinnen beweisen. Runde für Runde kämpfen sich die beiden weiter. Mit Drehungen, Handständen und wilden Tanzschritten, die auch den 4.000 Zuschauern und Zuschauerinnen ordentlich einheizen.
Tänzerduo "Les Twins" in der Jury: Schon mit Beyoncé auf Tour gewesen
Doch es heißt, einen kühlen Kopf zu bewahren. Besonders vor der prominent besetzten Jury. Mit dabei sind auch die beiden Zwillinge Laurent und Larry - als Tänzerduo "Les Twins", waren sie erst vor kurzem zusammen mit Beyoncé auf großer Welttournee. "Wir sehen hier tolle Tänzer, die sich geehrt fühlen, dass sie uns treffen und vor uns tanzen dürfen", so Laurent. "Darüber freuen wir uns natürlich." Larry ergänzt: "Wir bewerten die Leute, egal woher sie kommen oder wie berühmt sie sind. Du tanzt zwar vor großen Namen, aber mir ist egal, ob du aus Paris oder Stuttgart kommst. Du kannst gewinnen!"
"Tanz verbindet - egal welche Hautfarbe du hast"
Seit 22 Jahren ist Juste Debout zentrales Event der Streetdance-Szene. Normalerweise geht es in Paris über die Bühne, doch dieses Jahr findet die große Weltmeisterschaft erstmals in Hamburg statt. 15 Nationen sind bei dem Wettbewerb vertreten - für Gründer Bruce Ykanji ist es ein Event des Austausches: "Wir wollen Menschen zusammenbringen. Tanz verbindet, egal welche Hautfarbe oder welches Geschlecht du hast. Wir wollen einfach nur tanzen!"
Mit Coolness bis ins Finale
Tanzen, Spaß haben und zeigen, was man kann: Zu sehen gibt es dabei beeindruckende Freestyle-Moves: Flickflacks, Sprünge, schnelle Schritte. Es sind harte Battles, die Ukay und Adnan aber mit viel Coolness meistern. Bis ins Finale. "Das hier ist halt kein Platz für Anfänger - das ist high level", so Ukay. "Wir sind aber auf jeden Fall glücklich - hat Spaß gemacht bis hier. Ab zur letzten Runde!"
Im großen Finale geht es dann gegen ein junges Tänzerduo aus Italien. Ein schwieriger Wettkampf, den die beiden Tanz-Buddies am Ende für sich entscheiden können. Strahlend nehmen die jungen Tänzer kurz darauf die zwei goldenen Pokale entgegen. Freunde der beiden rennen mit auf die Bühne, jubeln und halten sich in den Armen. Es ist ein Moment, der Ukay und Adnan noch lange in Erinnerung bleiben wird. Genauso wie allen anderen, die dieses Tanzspektakel miterleben durften.