Tierischer Spaß: Neue Vorlesebücher für Kinder ab vier Jahren
NDR Kultur stellt drei lesenswerte Bilderbücher vor: über Monster, die ganz und gar nicht gruselig sind, über eine tierische Freundschaft und über die seltsamen Namen von Meerestieren.
"Monster, Monster, fast umsonster" von Jan Kaiser und Julia Nüsch
Monster sind gruselig? Nicht in diesem Buch. Die Exemplare, die in der Monster-Agentur angeboten werden, sind freundlich und nützlich! Zum Beispiel Heinz, der alles repariert:
Der Preis für dieses Ungeheuer: 112 plus Mehrwertsteuer Leseprobe
Oder:
Heut im Sonderangebot: Bärbel in Burgunderrot!
Barbara (ihr voller Name), eine Vogelmonsterdame,
garantiert den Lufttransport zu jeder Zeit, an jeden Ort.
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"Hilgegard von Liliencron aus der Frühjahrskollektion" bewacht nachts das Haus und verjagt die Albträume - mega praktisch! Der mehrarmige Jochen hilft beim Kochen, die Laufmonster halten alle fit - allerdings gibt es die nur im Zehnerpack.
"Monster, Monster, fast umsonster" ist ein super witziges Bilderbuch mit garantiertem "Nochmal"-Effekt und monsterguten Illustrationen.
"Ein Hoch auf die Freundschaft" von Milla Shan und Frank Daenen
Der Titel "Ein Hoch auf die Freundschaft" klingt arg nach Pädagogik-Content, aber davon bitte nicht abschrecken lassen! Das Eichhörnchen findet ein seltsames grünes Ding im Wald. Jedes Kind wird sofort erraten: Das ist eine Schildkröte! Das Eichhörnchen rätselt und rätselt. Ist es ein Stein?
Das Eichhörnchen begann, aufgeregt mit den Hinterpfoten auf dem Stein herumzutrommeln. "Hey, hör auf mit dem Getrommel! Und nein, ich bin kein Stein. Steine können nicht reden."
Das Eichhörnchen hielt inne. "Auch wieder wahr. Aber wenn du kein Stein bist, was bist du dann?"
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Eine Nuss? Ein Helm? Ein gekentertes Segelboot? Es klettert auf die missmutige Schildkröte, will an ihrem Panzer knabbern (sie protestiert), setzt sie sich auf den Kopf, dreht sie auf den Rücken (mehr Protest!). Am Ende rettet die Schildkröte das Eichhörnchen vor einem Raubvogel - und endlich weiß es die Lösung: Das seltsame Ding ist - ein Freund! "Ein Hoch auf die Freundschaft" ist sehr süß getextet und comicartig illustriert, erinnert irgendwie an "Ice Age" - auf eine gute Weise.
"Ganz viele Meerestiere mit total behämmerten Namen..." von Merle Goll und Anne-Kristin zur Brügge
Warum heißt der Hammerhai eigentlich Hammerhai? Vielleicht war es so:
Eines Nachts um vier
fiel etwas Schweres auf ein Tier.
Es war aus Holz und ziemlich groß
mit Eisen dran - was war das bloß?
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Hm, das ist wohl eher nicht der Grund, aber die Idee ist witzig und Kinder werden sie lieben. Neun Tiere bekommen in dem Buch "Ganz viele Meerestiere mit total behämmerten Namen und wie sie dazu kamen" eine ganz eigene Geschichte über die Herkunft ihres merkwürdigen Namens. Der Clownfisch hat einen Clown gefrühstückt, der Vampirtintenfisch wehrt sich mit seiner gruseligen Verkleidung gegen die fiesen großen Nachbarn und die Diskomuschel ist einfach - klar - ein Party-Animal:
Drum schmückte sie ihr Muschelhaus
und kramte ihre Kugel raus.
Schalter an - es blinkt und blitzt!
"Yeah! Die Party ist geritzt!"
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Alles ausgedacht und witzig gereimt, bunt und üppig illustriert, mit vielen Details zum Immer-wieder-was-Neues-Entdecken. Und am Ende gibt es auch noch ganz reale Abbildungen der Tiere - die wirklich alle existieren.