Otto Waalkes "Ganz große Kunst": Ottifanten reisen durch die Kunstgeschichte
Otto Waalkes ist nicht nur ein großer Komiker, sondern auch Maler. Für das Buch "Ganz große Kunst. 75 Meisterwärke" hat er berühmte Werke der Kunstgeschichte neu interpretiert - mit vielen Ottifanten!
Wie macht er das bloß? Otto hat Fans in allen Generationen. 75 ist er jetzt, populär wie eh und je und er setzt noch einen drauf: mit Friesen-Rap. Der deutsche Rapper Ski Aggu hat mit seinem Cover von Ottos "Friesenjung" die Charts gestürmt - und so hat sich Otto mal wieder verjüngt!
Die "Ganz große Kunst": Große Werke treffen Ottifanten
"Ich genieße es einfach", sagt Otto Waalkes über diese Entwicklung. "Ich wollte mich auch schon einmal zur Ruhe setzen. Dann plötzlich kriegst du einen Anruf: Du bist gerade Nummer Eins geworden mit Ski Aggu! Ein ganz neues Publikum wieder erschlossen. Das ist herrlich, ein schönes Gefühl. Und dann geht's weiter."
Auch mit Malerei! Die hat Otto einmal richtig studiert und deshalb hat er die "Ganz große Kunst" nachgepinselt - quer durch die Kunstgeschichte. Da ist zum Beispiel Vermeers "Mädchen mit dem Perlenohrring", aber mit einem Ottifanten: "Solche Sachen passieren da. Das ist schon interessant, Kunst und Komik zu verbinden. Kunst und Ottifanten ist noch eine stärkere Herausforderung", erklärt Otto. Und eine Zumutung für manche Kunstliebhaber - aber da müssen die jetzt durch. Aus Rembrandts Mann mit dem Goldhelm wird Ottifant mit Goldhelm. "'Helmpflicht für Ottifanten' nennt sich dieses Bild. Das gefällt mir ganz besonders", sagt Otto. Uns auch!
Otto Waalkes Hommage an die großen Malerinnen und Maler
"Das ist ja nicht meine Kunst, das ist meine Hommage an die Großen dieser Kunst. Ich versuche durch meine Bereicherung eines Ottifanten ein bisschen Begeisterung hervorzuholen, ein kleines Lächeln. Denn es wird wenig in den Galerien gelacht. Das ist schade", findet Otto.
Das weltberühmte "Schokoladenmädchen" von Liotard serviert bei Otto statt Schoki natürlich Ostfriesentee! À propos: "Wir brauchen auch den Patina-Effekt, deswegen fährbe ich diesen Kreidegrund, die Leinwand, ein. Ich mach's mit Tee, Udo Lindenberg macht's mit Likörellen. Meine Bilder sind dadurch jugendfrei." Tee als brauner Tiefengrund für die Leinwand: schlau, der Friese, und so nachhaltig! Ostfriesenmischung oder Darjeeling? "Das ist Ostfriesenmischung."
Quer durch die Kunstgeschichte
Die "Geburt der Venus", das Meisterwerk von Botticelli, ist hier von Otti-Schelli. Ja, es kalauert wieder, wo man nur hinguckt! Und diese Rüssel überall - von der Renaissance über Paul Klee bis Banksy. "Plötzlich tauchen dann bei irgendwelchen Ming-Vasen Ottifanten auf. Dann habe ich gesagt: Komm, das setzen wir fort. Das geht hin bis zur digitalen Verarbeitung", erzählt Otto.
Vor Ottos anzüglichen Gags wurde beim WDR schon mal gewarnt. Versautes geht (eigentlich) gar nicht mehr, oder? "Gegen eine gepflegte Sauerei habe ich nichts einzuwenden", sagt er, "wenn sie schick gestaltet ist und hübsch."
Wer hätte gedacht, dass Otto so schön malen kann? Klar, schon sein Papa war... Maler: "Mein Papa war Malermeister. Der hatte ein Tapetenbuch, mit dem er tapeziert hat. Mit sechs Jahren habe ich darin gemalt. Auf der Rückseite vom Muster war es weiß und da habe ich drauf gezeichnet mit einem Bleistift. Er hat mir vieles gezeigt und dabei auch immer Musik gemacht. Dann kam der Kindermusikwettbewerb, da habe ich den 'Babysitter-Boogie' von Ralf Bendix gesungen. Dafür bekam ich den ersten Preis, das Buch 'Meuterei auf der Bounty' und eienn Warengutschein im Wert von 30 D-Mark." Heute ist Otto deutlich mehr wert: 2.500 Euro für seinen Otto-Caspar-David-Friedrich-Fant. Oha!
Ganz große Kunst. 75 Meisterwärke
- Seitenzahl:
- 176 Seiten
- Genre:
- Bildband
- Verlag:
- Heyne
- Veröffentlichungsdatum:
- 11. Oktober 2023
- Bestellnummer:
- 978-3-453-21866-6
- Preis:
- (Gebundenes Buch) 65 €