Trauer um Milan Kundera
Mit dem Roman "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" wurde Milan Kundera weltweit bekannt. Nun ist der Schriftsteller mit 94 Jahren gestorben.
Der tschechisch-französische Schriftsteller Milan Kundera ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 94 Jahren.
Kundera wurde 1929 im mährischen Brünn in der Tschechoslowakei geboren. Von seinem Vater, der selbst Pianist war, lernte er schon früh das Klavierspielen. Musik zieht sich als Motiv durch sein gesamtes Werk. Schon in der Schulzeit begann Kundera, Gedichte zu schreiben. Später begann er an der Prager Karls-Universität ein Studium der Musik und Literatur, wechselte jedoch schon bald das Fach und studierte Regie und Drehbuch an der Akademie für Musik und Dramatik.
Nach seinem Studium lehrte Kundera als Dozent für Weltliteratur an der Filmfakultät der Akademie der musischen Künste in Prag, schrieb für verschiedene Literaturzeitschriften viel beachtete Beiträge. Doch als 1968 der Prager Frühling endete, verlor Kundera seine Stelle an der Filmhochschule und wurde mit einem Publikationsverbot belegt.
Im Jahr 1978 zog er nach Paris und lehrte an der École des hautes études en sciences sociales. 1984 entstand in dieser Stadt auch der Roman "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins", in dem eine Dreiecks-Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Prager Frühlings erzählt wird und der ihn weltweit bekannt machte.
Milan Kundera wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Franz-Kafka-Preis im Jahr 2020.