Lesespaß für die Sommerferien: "Almuth und der Hühnersommer"
"Almuth und der Hühnersommer" ist ein witziger und kluger Roman für Kinder ab acht, nicht zu dick, also gut zum Selberlesen - und perfekt für die nahenden Sommerferien.
Viele Autorinnen und Autoren, die mit "Erwachsenen-Romanen" Erfolg haben, versuchen sich irgendwann an einem Kinderbuch. Meistens geht das nicht gut - bei Mareike Krügel geht es sehr gut. Schon "Zelten mit Meerschwein" war eine sehr berührende und dennoch witzige Geschichte über einen Jungen, der sich ein paar Tage allein im Wald behaupten muss. Das Meerschweinchen spielt dabei eine Nebenrolle - genau wie die Hühner in Krügels neuem Buch.
Ein Sommer auf dem Land
Die ganze Welt stand Kopf. Das lag daran, dass ich in unserem Garten verkehrt herum an der Reckstange hing. Mein Gehirn wurde ganz warm, und die Sonne schien mir auf die Beine. Leseprobe
So beginnt das Buch. Almuth ist mit ihrer Familie aufs Land gezogen. Hier ist die Luft besser, meinen die Eltern. Und das ist wichtig für Almuths kleinen Bruder, der ziemlich krank ist.
Und während die Welt auf dem Kopf stand, rannte plötzlich ein Huhn unter mir hindurch. Diesmal war es eindeutig ein Hahn, mit schönen, langen Schwanzfedern. Er verfolgte das Huhn. Ich ließ mich auf den Boden fallen, packte das Huhn und drückte es an mich. Es war weich, warm und erstaunlich leicht. Leseprobe
Das Huhn heißt Ingeborg und gehört dem Nachbarn, einem alten Mann, den Almuth sofort "den Öhi" nennt, weil er aussieht wie der Opa von Heidi. Almuth und der Öhi freunden sich an. Sie kümmert sich um seine Hühner und er teilt mit ihr seine Lebensweisheiten. In der Schule hat Almuth noch keine Freunde gefunden und im Dorf scheinen kaum Kinder zu wohnen.
Es war ganz still oder jedenfalls so still, wie es mittags auf dem Dorf eben ist. Man hört das Rauschen der Bundesstraße, den Motor eines Traktors irgendwo, eine Stimme, die jemanden zum Essen rief, ein feines Regengeräusch auf den Dächern. Im Vergleich zu Berlin war das still. Dort hatte es so viel Lärm gegeben, dass ich es irgendwann gar nicht mehr gemerkt hatte. Leseprobe
Rasante Abenteuer von Almuth und ihrer "Gang"
Mareike Krügel kann wunderbar Stimmungen und Situationen beschreiben, ohne dass man sich beim Lesen langweilt, weil schnell eine witzige Szene, ein Dialog oder Action folgen. Das Buch fließt wie Almuths erster Dorfsommer, mal ruhig und beschaulich, mal rasant und abenteuerlich. Auch wenn ihre Eltern kaum Zeit für sie haben, weiß Almuth sich zu helfen. Sie sucht sich ihre Freunde. Zuerst den Öhi und dann einen Jungen, den sie am Teich trifft. Er angelt.
"Ich heiße Almuth", sagt ich. Aus Efahrung wusste ich, dass Jungs keine Ahnung hatten, wie man Freundschaften schließt. Eigentlich war es ganz einfach: Man musste seinen Namen sagen, nach dem Alter des anderen fragen und dann Interesse zeigen für das, was der andere tat oder anhatte. Der Junge nickte. Mehr nicht.
"Man, jetzt musst du deinen Namen sagen", sagte ich.
"Said."
"Das klingt schön. Das habe ich noch nie gehört."
"Ist auch selten hier in der Gegend", sagte Said und starrte wieder auf seine Angel. Und schwieg.
Leseprobe
Almuth lässt nicht locker. Schließlich kommen die beiden doch noch ins Gespräch und bald sind sie eine kleine Gang, zusammen mit der temperamentvollen Joy, die auch im Dorf wohnt. Sie legen sich nachts auf die Lauer, um den Marder zu verjagen, der die Hühner bedroht. Und sie schmieden einen Plan, um den Öhi zu retten, der eines Tages ins Krankenhaus muss.
Almuth und der Hühnersommer
- Seitenzahl:
- 192 Seiten
- Genre:
- Kinderbuch
- Zusatzinfo:
- ab 8 Jahren
- Verlag:
- Beltz
- Bestellnummer:
- 978-3-407-75715-9
- Preis:
- 13 €
- FSK:
- ab 7 Jahren