"Daheim": Judith Hermann liest in Emden
Mit ihrem Erzählungsband „Sommerhaus, später“ traf Judith Hermann um die Jahrtausendwende das Lebensgefühl einer Generation. Mit ihrem neuen Roman „Daheim“ ist ihr das wieder gelungen, was ihr unter anderem eine Nominierung für den Preis der Leipziger Buchmesse 2021 einbrachte.
In „Daheim“ blickt die Autorin auf eine nicht mehr junge und noch nicht alte Frau, die mit einem Ortswechsel an die norddeutsche Küste eine neue Lebensphase beginnt. Fast ungläubig schaut Hermanns Hauptfigur auf ihre eigenen Erinnerungen, während sie vorsichtige Versuche unternimmt, die nächsten Schritte in die Zukunft zu tun. Worauf kommt es jetzt an? Und was wird kommen?
Erinnerung an einen Zauberkasten
Der Roman beginnt mit einer solchen Erinnerung: Die Ich-Erzählerin war als junge Frau von einem Zauberer angesprochen worden, er suchte eine neue Assistentin, die sich in einer großen Zauberkiste vor dem Publikum scheinbar zersägen lässt. Sie wird neugierig, besucht den Zauberer für eine Probe, doch die geplante Tournee sagt sie ab. Aber hat diese eine Probe sie verändert, was ist vielleicht geblieben im Zauberkasten?
Neue Lebensphase an der norddeutschen Küste
Jahrzehnte später: Ihre Ehe ist vorbei, das Kind aus dem Haus. Die Erzählerin zieht ans Meer und beginnt ein neues Leben. Jetzt arbeitet sie im Imbiss ihres Bruders, sie freundet sich auch mit ihrer Nachbarin Mimi an, die jeden Morgen nackt im Hafenbecken schwimmt. Und sie lernt einen Schweinebauern kennen, mit dem sie eine Beziehung eingeht. Doch über dem Neuanfang liegt etwas Unwirkliches, manchmal Bedrohliches. Ihre neue Heimat ist keine Idylle: Der Wind ist bedrohlich, die Tür fliegt nachts auf, und die Menschen sind beschädigt: Vor allem der Bruder der Erzählerin und seine junge Freundin, die als Kind eingesperrt war, in einer Kiste. Schließlich kommt es zu einem Todesfall. Doch ein Krimi ist dieser Roman nicht, sondern eher eine magische Geschichte mit einem ganz eigenen Erzählton.
Von der Kritik gefeiert
Der Roman „Daheim“ wurde von vielen Kritikern begeistert aufgenommen. „Judith Hermann hat einen ganz leichten, ganz großen Metaroman geschrieben.“, so die ZEIT. „Was für ein schöner, in sich verschlungener Roman.“, schreibt die taz. Die NZZ feiert die „atmosphärisch dichten Bilder“ und die „Suggestivkraft einer nüchtern schlichten Sprache.“ Der Tagesspiegel urteilt: Judith Hermann hat mit ‚Daheim‘ einen überzeugenden Roman und das souveränste, beste Buch seit ihrem Debüt geschrieben.“
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