Bildschöne Bücher: "Federn - Meisterstücke der Evolution"
Der Traum vom Fliegen lässt die Menschheit nicht los. Federn müsste man haben, Federn wie die, die in einem neuen Bildband präsentiert werden: Als "Meisterstücke der Evolution" werden sie im Untertitel umschrieben.
Die Oberschwanzdeckfeder des Diamantfasans sieht aus, als wäre sie zusammengesetzt: drei in eins. Unten stieben feinste Flaumhärchen auseinander. In der Mitte werden sie dicker; bilden ein fleckiges, schwarz-weißes Muster - um nach oben hin knallorange zusammenzulaufen. Wie ein bunt bemalter Fingernagel - unglaublich.
Federn: Kunstvolle Wunderwerke der Natur
Krauskopfarassari, Helmkasuar, Spitzschwanz-Paradieswitwe: wundersame Vogelnamen. Wie sehen diese Tiere wohl aus? Das Gefieder der Kupferspiegelente sieht aus wie eine steinige Landschaft von oben. Braun-schwarze Streifen durchziehen eine Fläche, die in allen Rosa- und Pinktönen schimmert. Reliefartig schichten sich die einzelnen Federn übereinander.
Diese leuchtenden Farben, die filigranen und präzisen Konstruktionen - Federn sind wahrhaftig kunstvolle Wunderwerke der Natur.
Sie schützen vor mechanischen Verletzungen, sind eine Barriere gegen Sonnenstrahlen, Staub und Dreck, sie lassen den Regen abperlen und verhindern das Erfrieren im eisigen Wind. Leseprobe
Vor allem aber sind sie in ihrer Schönheit absolut atemberaubend!
Spektakuläre Fotografien
Scharlachara, Blaustirnamazone, Weisskappenalbatros, Königspinguin: Wie ein Feuerwerk schießt die Federfahne aus dem Schaft. Aus Neonorange wird Weiß, wird Schwarz. Nach Außen hin verzweigen sich die Ästchen immer mehr, bis sie sich im Nichts auflösen.
Es sind Detailaufnahmen, die jedes noch so kleine Keratin-Härchen scharf vor dem schwarzen Hintergrund abzeichnen. Plus das Farbenfeuerwerk! Es sind wirklich spektakuläre Fotografien, die Heidi und Hans-Jürgen Koch realisiert und zusammengestellt haben.
Federschmuck als Ausdruck von Noblesse und Reichtum
Verbunden sind die Bilder durch Kapitel zu den Themen Wissenschaft:
Von allen Federn ist nur ein Bruchteil tatsächlich fürs Fliegen gemacht - jene, mit einer ausgeprägten asymmetrischen Form: Nur sie erlauben durch einen trickreichen Mechanismus den aktiven Flug. Leseprobe
… Farbenlehre:
Farbige Federn sind generell resistenter gegen Bakterien als weiße. Der größte Schutzeffekt tritt jedoch bei der Farbe Rot auf. Je intensiver der Rotton, desto höher die Widerstandskraft gegen Bakterienangriffe. Leseprobe
… Mode:
Die viktorianische Epoche war geprägt durch Prüderie und Doppelmoral. Und groteske Hüte. Leseprobe
Paradiesvögel, die sonst in Neuguinea zuhause waren, stolzierten nun durch die Straßen von New York, Paris, London und Berlin. Will heißen:
Einzelne Federn, Federgestecke, Bälge, sogar komplette ausgestopfte Exponate in seltsamsten Posen zierten die ausladenden Hutkreationen. Leseprobe
Federschmuck zeugte von Noblesse und Reichtum. Vor allem Anfang des 20. Jahrhunderts:
Eine Unze bester Reiherfedern war deutlich teurer als eine Unze Gold. Leseprobe
Gewollt lustige Pointen
Schade nur, dass die Texte nicht genau so poetisch sind wie die Federn an sich. Allzu oft schreibt das Autorenpaar auf eine Pointe zu, die gewollt lustig rüberkommt. Über den Traum vom Fliegen heißt es zum Beispiel:
Diese entzückende Freiheit der Bewegung im luftigen Raum ist in unserer Psyche verankert. Für Sigmund Freud war die Analyse eindeutig. Solche Träume waren zweifelsohne sexueller Natur. Bei allem Respekt, der Begründer der Psychoanalyse hatte von Vögeln keine Ahnung.
Federn - Meisterstücke der Evolution
- Seitenzahl:
- 224 Seiten
- Genre:
- Bildband
- Verlag:
- Frederking & Thaler
- Bestellnummer:
- 978-3-95416-393-9
- Preis:
- 45 €