Es ist eine heftige Zäsur im Leben eines Menschen, ein Einschnitt, der bislang aber in der Literatur kaum je eine Rolle spielte: Was passiert, wenn die Kinder groß sind, die Schule abgeschlossen haben und von zu Hause ausziehen? Was bedeutet das für die Eltern emotional wie auch materiell? Die österreichische Autorin Doris Knecht erzählt davon aus der Perspektive einer alleinerziehenden Mutter in ihrem autofiktionalen Roman "Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe" – ein Text, in dem sich sanfte Traurigkeit und lakonischer Humor miteinander verbinden. Im Gespräch mit Alexander Solloch – aufgenommen auf der Frankfurter Buchmesse – würdigt Doris Knecht die Möglichkeiten, die in einem solchen Neuanfang stecken, und ganz besonders die Freude daran, "solitär" zu sein …