Eher durch Zufall sei sie Musikerin geworden, sagt Patti Smith, die sich immer als Lyrikerin, als Autorin gesehen hat. Aus einem streng religiösen Elternhaus in Chicago floh sie Ende der 60er Jahre nach New York. Dort hielt sie sich mühsam als Verkäuferin in Buchläden über Wasser und legte eigene Gedichte aus. Mit dem später berühmten Fotographen Robert Mapplethorpe hauste sie ab Ende der 60er Jahre zweitweise im Chelsea Hotel und in billigen Wohnungen, schreibend, träumend vom Ruhm.
Sie fühlte sich den Beat Poeten ebenso verbunden wie dem französischen Dichter Arthur Rimbaud und tauchte in die Off-Szene New Yorks zwischen William S. Boroughs, Andy Warhol und Allen Ginsburg. Freunde wie Sam Shepard ermutigten sie, ihre Gedichte mit Gitarrenbegleitung auf der Bühne zu präsentieren: die Geburt der Sängerin Patti Smith, vor allem im legendären Club „CBGB´s“ in New York.
Das Debütalbum der Patti Smith-Group „Horses“ im Jahr 1975 schlug ein. Die wütend herausgeschleuderten Verse der Sängerin, die ungewöhnlichen Themen, die unverstellte Sprache erreichten viele. Patti Smith wurde international bekannt als Vorreiterin des Punk.
Im Gespräch mit Ocke Bandixen analysiert Peter Urban in der ersten Folge die künstlerischen Wurzeln von Patti Smith, die Elemente ihrer Kunst und die Machart und Wirkung ihres wegweisenden Albums „Horses“.
Den zweiten Teil des Podcasts findet Ihr in einer Woche hier unter dem Titel: Patti Smith – Lebendige Ikone (2/2)
Peters Playlist für Patti Smith:
Piss factory (Single, 1974)
Horses (1975): das gesamte Album
Radio Ethiopia (1976): Pissing in a river
Easter (1978): Because the night, Rock’n’Roll N****r, Privilege (Set me free), We three
Wave (1979): Frederick, Dancing barefoot, So you want to be (a rock’n‘roll star), Revenge
Dream of Life (1988): People have the power, Paths that cross, Dream of life, The Jackson song
Gone Again (1996): Gone again, Beneath the southern cross, Summer cannibals
Peace & Noise (1997): 1959, Last call
Gung Ho (2000): Persuasion, Glitter in their eyes, Grateful
Trampin‘ (2004): Mother Rose, My Blakean year
Twelve (2007): Gimme shelter, Soul kitchen, Pastime paradise
Banga (2012): Amerigo, April fool, Fuji-san, Nine, Seneca, After the gold rush