Roberto Cavalli © picture-alliance/ dpa Foto: Sergej Uzakov
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AUDIO: Modedesigner Roberto Cavalli gestorben (1 Min)

Modewelt trauert um Designer Roberto Cavalli

Stand: 13.04.2024 07:13 Uhr

Schlangenleder und Tigerfell - "Animal Prints" waren Roberto Cavallis Markenzeichen. Überhaupt hatte der Italiener ein Faible für Protz und exotische Muster. Nun ist der Modedesigner im Alter von 83 Jahren nach langer Krankheit gestorben.

Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa meldete, habe sich sein Gesundheitszustand in den vergangenen Tagen verschlechtert, nun sei er im Kreise seiner engsten Familie gestorben. Dazu gehören neben seiner schwedischen Lebenspartnerin Sandra Bergman Nilsson, mit der er seit etwa 15 Jahren zusammen lebte, seine insgesamt sechs Kinder. Vor knapp einem Jahr bekamen Bergman Nilsson und Cavalli noch ein Kind. Der Modeschöpfer war mehrfach verheiratet.

Armani: Cavalli ein wahrer Künstler, wild und wunderbar

Das gleichnamige Modehaus teilte auf Instagram seine Trauer über seinen Tod mit. "Mit großer Trauer nehmen wir heute endgültig Abschied von unserem Gründer", hieß es dort. Cavallis Erbe werde durch seine Kreativität, seine Liebe zur Natur und seine Familie weiterleben.

Auch die internationale Modewelt bekundete ihr Beileid. "Roberto Cavalli war ein wahrer Künstler, wild und wunderbar in seiner Verwendung von Drucken, fähig, die Fantasie in verführerische Kleidung zu verwandeln", schrieb der Star-Designer Giorgio Armani auf der Online-Plattform X. 

Liebe für Tiermuster

Anders als viele seiner Kollegen wagte sich Cavalli, der bei kaum einem Anlass auf seine Sonnenbrille verzichtete, an schrille, exzentrische und erotische Muster und Schnitte heran. Seinen Kritikern war seine Mode zu ordinär und vulgär. Protz prägten seinen Stil: Ob Schlangenleder- und Tigerfell-Muster oder glitzerndes Bling-Bling - das war Roberto Cavalli.

Seine Liebe für Tiermuster erklärte Cavalli so: "Ich kopiere das Kleid eines Tieres, weil ich es liebe, Gott zu kopieren. Ich denke, Gott ist der fantastischste Designer." Auf die Kritik reagierte er gelassen. "Meine Kleider waren natürlich nie vulgär. Es kommt darauf an, wie man sie trägt. Wenn eine Frau vulgär im Kopf ist, kann auch das Kleid vulgär aussehen", sagte er einmal in einem Interview vor einigen Jahren.

Brigitte Bardot war eine der ersten Kundinnen

1940 in Florenz geboren, interessierte sich Cavalli bereits früh für Mode. In seiner Familie spielte Kunst und Kreativität eine große Rolle. So gehörte sein Großvater Giuseppe Rossi zur Malergruppe Macchiaioli, deren Bilder die Uffizien zieren.

Im Alter von 17 Jahren schrieb sich Cavalli am Kunstinstitut seiner Heimatstadt ein.  Bereits mit 30 präsentierte er seine erste Prêt-à-porter-Kollektion. Seine erste eigene Boutique eröffnete der Italiener 1972 im südfranzösischen Saint-Tropez. Eine seiner ersten Kundinnen war dort die Schauspielerin Brigitte Bardot. Danach gelang es ihm auch, die Aufmerksamkeit des internationalen Jetsets auf sich zu ziehen.

"Just Cavalli" bei Stars beliebt

Die 1980er-Jahre erlebte er jedoch als Außenseiter der Haute Couture. Seine schrillen Kreationen passten nicht zu der Mode, die damals im Trend lag. Aber in den 1990er-Jahren gelang ihm ein Comeback. Er verbreiterte sein Sortiment, brachte ein Jeans-Label auf den Markt, Männerlinien und Kinderkollektionen, Schuhe, Accessoires und Bademoden.  Vor allem die Serie "Just Cavalli" war wieder bei Stars beliebt. Die Sängerinnen Shakira und Victoria Beckham trugen seine Kleidung.

Nach der Jahrtausendwende kommerzialisierte er seine Marke weiter und eröffnete zahlreiche Boutiquen und Stores. 2007 entwarf er die Outfits für die Spice Girls und präsentierte in Zusammenarbeit mit der schwedischen Marke H&M eine Kollektion für ein breites Publikum. Vor etwa zehn Jahren geriet sein Unternehmen jedoch in stürmische Fahrwasser. 2016 verkaufte Cavalli das Unternehmen an einen Finanzinvestor.

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Der Morgen | 13.04.2024 | 06:00 Uhr

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