"Wir lernen beim Lesen von Gedichten etwas über die Dinge, die uns umgeben, über die Sprache, die Welt und uns selbst", sagt Jan Wagner. Er ist ein einsamer Held, ein Fabelwesen unter den Lyrikern der Gegenwart, denn er ist im Gegensatz zu vielen seiner Kolleginnen und Kollegen ziemlich erfolgreich, kann sogar von der Lyrik leben, was er sich selbst nicht hat träumen lassen. Geboren 1971 in Hamburg, aufgewachsenen in einem bücherliebenden Elternhaus in Ahrensburg veröffentlicht er seit inzwischen mehr als zwanzig Jahren eigene Gedichte. Er wurde nicht nur mit den wichtigsten Literaturpreisen geehrt – darunter 2015 der Preis der Leipziger Buchmesse und 2017 der Georg-Büchner-Preis, seine Poesie steht auch auf den Bestsellerlisten.
Juliane Bergmann spricht mit Jan Wagner über seinen neuen Lyrikband "Steine & Erden", über erfundene Wahrheiten, über falsche Erwartungen an die Poesie, über das Faszinierende an Streichhölzern, Löffeln und Eseln sowie über applaudierendes oder gähnendes Publikum.