In ihrem Buch „Bleibefreiheit“ hat die Philosophin Eva von Redecker eine Freiheitstheorie entwickelt, die sich mit dem Klimawandel auseinandersetzt. Sie stellt darin unseren liberalen Freiheitsbegriff in Frage. Denn wenn die Freiheit des Einzelnen eine Gefahr für alle bedeutet, stößt diese Form von Gesellschaft ihrer Ansicht nach an ihre Grenzen. Freiheit muss für sie dann auch bedeuten, nachfolgende Generationen mitzudenken.
Im Gespräch mit Verena Gonsch analysiert die aus Schleswig-Holstein stammende Wissenschaftlerin auch das zunehmende Erstarken autoritärer Systeme. Die Unzufriedenheit vieler Menschen über eine veränderte und unübersichtliche Welt führe zu dem Bedürfnis, Flüchtlingen die Schuld am eigenen Frust zu geben. Der Staat werde dabei mehr und mehr als nicht mehr handlungsfähig erlebt.