Besucher tanzen vor einer der Bühnen des Fusion-Festival auf dem ehemaligen Militärflugplatz. © picture alliance/dpa Foto: Jens Büttner

Bilanz zur Fusion 2024: 13 giftige Drogen entdeckt - Abreise läuft

Stand: 01.07.2024 16:50 Uhr

Beim Fusion-Festival in Lärz hat die Unimedizin Rostock in diesem Jahr erstmals einen Sofort-Drogencheck angeboten. 153 Pillensorten wurden getestet, 13 davon stufte das Team als hochgiftig ein.

Am Montag ging die Fusion in Lärz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) offiziell zu Ende. 79.000 Besucher haben am Wochenende auf dem ehemaligen Militärflugplatz gefeiert. Neu war in diesem Jahr ein mobiles Labor der Unimedizin Rostock auf dem Gelände, in dem Konsumenten ihre Drogen untersuchen lassen konnten - ein deutschlandweites Novum. Dabei wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums insgesamt 446 Proben auf ihren Wirkstoffgehalt getestet. 153 davon in Form von Pillen. "Aufgrund der toxikologischen Analyse konnten in 13 Fällen Warnungen an die Festivalbesucher ausgegeben werden, weil nicht erwartbar hohe Wirkstoffmengen gemessen wurden", sagte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD).

Entspanntes Festival für Sanitäter und Ärzte

Ansonsten sei es die ruhigste Fusion für das medizinische Team gewesen, schätzt Rücker ein. Es gab 1.500 Patientenkontakte, 40 Mal mussten Festivalbesucher in Krankenhaus gebracht werden, unter anderem wegen Blinddarmentzündungen, gebrochener Knochen oder Schnittverletzungen. Zehnmal wurde der Zahnarzt auf dem Gelände in Anspruch genommen.

Weniger Staus bei der Anreise

Bundes- und Landespolizei haben die An- und Abreise kontrolliert sowie die Sicherheit auf dem Festivalgelände abgesichert. Während der Anreise am vergangenen Mittwoch beobachtete die Polizei weniger Staus auf den Zufahrten zum Gelände. Tausende Festivalgäste aus ganz Europa seien mit einem von insgesamt 1.500 Bussen angereist. Zudem gab die Bundespolizei an, dass 16.700 Besucher mit der Bahn angereist waren. Bei ihren Kontrollen stellten die Beamten 27 Straftaten und vier Ordnungswidrigkeiten fest. Überwiegend handelte es sich dabei um Delikte nach dem Waffen- und Betäubungsmittelgesetz. Außerdem hat die Polizei vier Haftbefehle vollstreckt. Rund 160 Beamte der Bundespolizei waren im Einsatz.

69 Anzeigen während der Fusion - häufig Drogen im Spiel

Die Landespolizei, die täglich durchschnittlich mit 220 Beamten im Einsatz war, nahm während des Fusion-Einsatzes 69 Anzeigen auf, einen Großteil davon wegen Fahrens unter Einfluss von Betäubungsmitteln und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Bei einem Einsatz am Freitagnachmittag suchte die Polizei über mehrere Stunden nach einem vermissten Festivalteilnehmer. Dabei kam ein Hubschrauber und die Rettungshundestaffel zum Einsatz. Der Mann wurde im stark berauschten Zustand gefunden. Er musste von einem Arzt behandelt werden.

Weitere Informationen
Eine Frau hält eine Messzange, in der eine rosafarbene Extasy-Pille klemmt. © Screenshot
2 Min

Fusion Festival in Lärz bietet Drogencheck an

Festivalbesuchende können ihre Pillen auf eine Überdosierung untersuchen lassen. Das setzt auf mehr Eigenverantwortung. 2 Min

Lärz: An der Turmbühne, der größten Bühne auf dem ehemaligen russischen Militärflugplatz, tanzen Teilnehmer des Festivals "Plan:et C-alpha" © dpa-Bildfunk Foto: Bernd Wüstneck

Fusion Festival: Erste gefährliche Pillen im Drogencheck entdeckt

In diesem Jahr ist erstmals ein mobiles Labor der Unimedizin Rostock auf dem Gelände im Einsatz, das anonym Drogen checkt und die Besucher sofort warnt. mehr

Lärz: Festivalbesucher stehen auf einem alten Flugzeughangar neben einer beleuchteten Fusion-Rakete auf dem Gelände des Fusion-Festival 2019 für ein Erinnerungsfoto zusammen. © dpa-Bildfunk Foto: Christian Charisius

Fusion-Festival in Lärz: Streit um Nahost-Krieg

Hinter den Kulissen des Festivals, das sich als politisch-links begreift, gibt es Streit um die Haltung zum Krieg in Nahost. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 01.07.2024 | 16:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Hände halten ein Smartphone auf dem der News-Channel von NDR Kultur zusehen ist © NDR.de

WhatsApp-Channel von NDR Kultur: So funktioniert's

Die Kultur Top-News aus Norddeutschland direkt aufs Smartphone: NDR Kultur ist bei WhatsApp mit einem eigenen Kanal aktiv. mehr

Eine Grafik zeigt einen Lorbeerkranz auf einem Podest vor einem roten Hintergrund. © NDR

Legenden von nebenan: Wer hat Ihren Ort geprägt?

NDR Kultur erzählt die Geschichte von Menschen, die in ihrer Umgebung bleibende Spuren hinterlassen haben - und setzt ihnen ein virtuelles Denkmal. mehr

Der Arm einer Frau bedient einen Laptop, der auf einem Tisch in einem Garten steht, während die andere Hand einen Becher hält. © picture alliance / Westend61 | Svetlana Karner

Abonnieren Sie den NDR Kultur Newsletter

NDR Kultur informiert alle Kulturinteressierten mit einem E-Mail-Newsletter über herausragende Sendungen, Veranstaltungen und die Angebote der Kulturpartner. Melden Sie sich hier an! mehr

NDR Kultur App Bewerbung © NDR Kultur

Die NDR Kultur App - kostenlos im Store!

NDR Kultur können Sie jetzt immer bei sich haben - Livestream, exklusive Gewinnspiele und der direkte Draht ins Studio mit dem Messenger. mehr

Mann und Frau sitzen am Tisch und trinken Tee. © NDR Foto: Christian Spielmann

Tee mit Warum - Die Philosophie und wir

Bei einem Becher Tee philosophieren unsere Hosts über die großen Fragen. Denise M‘ Baye und Sebastian Friedrich diskutieren mit Philosophen und Menschen aus dem Alltag. mehr

Mehr Kultur

Ein Sänger steht auf einer Bühne, hält in einer Hand das Mikrofon und die andere ist nach oben gestreckt. © picture alliance / Gonzales Photo/Nikolaj Bransholm Foto: Gonzales Photo/Nikolaj Bransholm

Hurricane Festival: The Prodigy, Apache 207 und Sam Fender kommen 2025

Die englische Elektro-Punk-Band The Prodigy und ein Who-is-Who der deutschen Pop- und HipHop-Szene haben sich für 2025 angekündigt. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?