Bilanz zur Fusion 2024: 13 giftige Drogen entdeckt - Abreise läuft
Beim Fusion-Festival in Lärz hat die Unimedizin Rostock in diesem Jahr erstmals einen Sofort-Drogencheck angeboten. 153 Pillensorten wurden getestet, 13 davon stufte das Team als hochgiftig ein.
Am Montag ging die Fusion in Lärz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) offiziell zu Ende. 79.000 Besucher haben am Wochenende auf dem ehemaligen Militärflugplatz gefeiert. Neu war in diesem Jahr ein mobiles Labor der Unimedizin Rostock auf dem Gelände, in dem Konsumenten ihre Drogen untersuchen lassen konnten - ein deutschlandweites Novum. Dabei wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums insgesamt 446 Proben auf ihren Wirkstoffgehalt getestet. 153 davon in Form von Pillen. "Aufgrund der toxikologischen Analyse konnten in 13 Fällen Warnungen an die Festivalbesucher ausgegeben werden, weil nicht erwartbar hohe Wirkstoffmengen gemessen wurden", sagte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD).
Entspanntes Festival für Sanitäter und Ärzte
Ansonsten sei es die ruhigste Fusion für das medizinische Team gewesen, schätzt Rücker ein. Es gab 1.500 Patientenkontakte, 40 Mal mussten Festivalbesucher in Krankenhaus gebracht werden, unter anderem wegen Blinddarmentzündungen, gebrochener Knochen oder Schnittverletzungen. Zehnmal wurde der Zahnarzt auf dem Gelände in Anspruch genommen.
Weniger Staus bei der Anreise
Bundes- und Landespolizei haben die An- und Abreise kontrolliert sowie die Sicherheit auf dem Festivalgelände abgesichert. Während der Anreise am vergangenen Mittwoch beobachtete die Polizei weniger Staus auf den Zufahrten zum Gelände. Tausende Festivalgäste aus ganz Europa seien mit einem von insgesamt 1.500 Bussen angereist. Zudem gab die Bundespolizei an, dass 16.700 Besucher mit der Bahn angereist waren. Bei ihren Kontrollen stellten die Beamten 27 Straftaten und vier Ordnungswidrigkeiten fest. Überwiegend handelte es sich dabei um Delikte nach dem Waffen- und Betäubungsmittelgesetz. Außerdem hat die Polizei vier Haftbefehle vollstreckt. Rund 160 Beamte der Bundespolizei waren im Einsatz.
69 Anzeigen während der Fusion - häufig Drogen im Spiel
Die Landespolizei, die täglich durchschnittlich mit 220 Beamten im Einsatz war, nahm während des Fusion-Einsatzes 69 Anzeigen auf, einen Großteil davon wegen Fahrens unter Einfluss von Betäubungsmitteln und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Bei einem Einsatz am Freitagnachmittag suchte die Polizei über mehrere Stunden nach einem vermissten Festivalteilnehmer. Dabei kam ein Hubschrauber und die Rettungshundestaffel zum Einsatz. Der Mann wurde im stark berauschten Zustand gefunden. Er musste von einem Arzt behandelt werden.