Fusion-Festival in Lärz: Streit um Nahost-Krieg
Das Fusion-Festival in der Nähe von Lärz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) ist in vollem Gange. Hinter den Kulissen des Festivals, das sich als politisch-links begreift, gibt es Streit um die Haltung zum Krieg in Nahost.
Hinter den Kulissen des Fusion-Festivals, das sich als politisch-links begreift, tobt ein Streit um die Haltung zum Krieg in Nahost. Man sei fassungslos über die feigen Morde, die Solidarität mit Israel sei "zweifellos" - so hatten sich die Festival-Macher vom Verein Kulturkosmos noch im November 2023 hinter Israel gestellt, kurz nach dem Überfall der terroristischen Hamas mit mehr als 1.000 Toten.
Gleichzeitig forderte die Festival-Spitze eine Waffenruhe in Gaza und den Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung. Einer Pro-Palästina-Organisation reichte das nicht: Sie warf dem Festival vor, einseitig Israel zu unterstützen und veröffentlichte im Mai einen Boykott-Aufruf.
Festival-Spitze wirft Israel "Apartheid" und "Völkermord" vor
Die Solidarität der Festival-Spitze zugunsten Israels bröckelte danach immer mehr. Sie wirft dem Land inzwischen in einem weiteren Newsletter "Apartheid" und "Völkermord" vor. Festival-Mitarbeiter reagierten in einem offen Brief empört - die Festival-Leitung befeuere Antisemitismus und übe den Schulterschluss mit islamistischen Gruppen. Die Fusion-Spitze rechnet wegen des internen Streits bereits mit Absagen von Bands und Musikern.
Äußerungen auch zum Krieg in der Ukraine
Die Fusion-Veranstalter waren bereits vor zwei Jahren wegen politischer Aussagen in die Kritik geraten. In einer Ausgabe ihres Newsletters hatten sie sich zu dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine geäußert. Damals verurteilten sie vor allem die deutschen Waffenlieferungen in die Ukraine und die Aufrüstung der Bundeswehr. Das Fusion-Festival in der Nähe von Lärz hat am Mittwoch begonnen. Zu einem der größten Musik-Events im Land werden bis Sonntag rund 80.000 Besucher erwartet.