"Die distanzierte Mitte der Gesellschaft ist aufgewacht"
Demos für Menschenrechte und Demokratie: Nach dem Treffen von AfD-Politikern und prominenten Rechtsextremen haben Tausende Menschen gegen Pläne zur Ausbürgerung von Menschen mit Migrationsgeschichte protestiert.
Endlich! Tausende Menschen gehen auf die Straße. Und damit sind jetzt keineswegs die Bauern gemeint. Nicht nur in Berlin, auch in vielen Städten Niedersachsens wie Hannover, Braunschweig und Osnabrück machen Bürgerinnen und Bürger mobil gegen den braunen Sumpf.
Die Mitte der Gesellschaft ist endlich aufgewacht
Die unsäglichen Fantasien von Rechtsextremisten in einer Villa in Potsdam über massenhafte Vertreibungen von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte haben eines erreicht: Die distanzierte Mitte der Gesellschaft ist aufgewacht. Lange genug hat es ja gedauert. Der Verfassungsschutz stuft weite Teile der AfD als rechtsextremistisch ein. In Umfragen legt die Partei trotzdem weiter zu. Und was passiert?
"Die Politik kann nicht kurzfristig Enttäuschte beruhigen"
Der ehemalige niedersächsische Ministerpräsident Sigmar Gabriel zeigte sich zuletzt entsetzt, ja verzweifelt, "dass keiner etwas macht!" Das ist nun hoffentlich anders. Aber Demonstrieren allein reicht nicht. Was ist zu tun? Jetzt müssen alle gesellschaftlichen Kräfte aufstehen: für Demokratie und Menschenrechte. Sonst brennt die Hütte. Bildung und Aufklärung sind keine Feuerwehr. Sie können nicht kurzfristig von der Politik Enttäuschte beruhigen und soziale Konflikte befrieden. Ihre Stärke liegt aber sicher darin, antidemokratisches und menschenverachtendes Denken zu entlarven.
"Jetzt klare Kante gegen Rechts zeigen"
Jetzt sind vor allem Kirchen, Schulen, Vereine, Kultur und Wirtschaft gefragt. Klare Kante gegen Rechts. Nie wieder ist jetzt.