Karl Liebknecht bei seiner letzten Rede am 4. Januar 1919 in Berlin. © picture-alliance / akg-images Foto: Willy Roemer

18. April 1913: Enthüllung der "Kornwalzeraffäre"

Sendung: ZeitZeichen | 18.04.2018 | 20:15 Uhr | von Vormweg, Christoph
14 Min | Verfügbar bis 31.12.2099

Vor dem Ersten Weltkrieg steckte das deutsche Kaiserreich tief in der Krise. Umso erstaunlicher, wie der Kriegsminister auf Informationen über Korruption in der Rüstungsindustrie reagierte. Zugespielt hatte sie ihm der SPD-Abgeordnete Karl Liebknecht.

Statt den Geheimnisverrat herunterzuspielen und intern zu regeln, schaltete die Militärführung die Polizei ein. Wie sich herausstellte, hatten das Kriegsministerium und die Heeresverwaltung ein gehöriges Leck. Hunderte Geheimberichte waren über Jahre der Krupp AG in Essen zugestellt worden: über Preisangebote der Konkurrenz, über deren Pläne für neue Waffen etc.

So bekam Karl Liebknecht die Gelegenheit, den Skandal fünf Monate später im Reichstag öffentlich zu machen. Der interne Telegramm-Code "Kornwalzer" gab der Affäre ihren Namen.

Doch konnte auch diese Attacke gegen die Machenschaften der Rüstungsindustrie den Ersten Weltkrieg nicht verhindern.

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