Pressefreiheit
Slowakei: Kuciaks Recherchen gehen weiter
Auf Platz 27, also um ganze zehn Punkte, ist die Slowakei abgestiegen. Hier wurden im Februar der investigative Journalist Jan Kuciak und seine Lebensgefährtin ermordet. Die Vermutung liegt nahe, dass Kuciaks Recherchen zu seiner Ermordung führten. Seine Themen: Korruption und Steuerhinterziehung in der Slowakei.
Nach dem Mord führen mehrere slowakische Kollegen sowie Journalisten aus Tschechien, der Schweiz und Deutschland seine Recherchen über Verbindungen der italienischen Ndrangheta bis in höchste Kreise von Wirtschaft und Politik fort. Das Rechercheteam arbeitet unter dem Dach des Onlineportals aktuality.sk, das zur "Ringier Axel Springer Media AG" gehört.
Auch auf der Straße demonstrieren nun jeden Freitag Tausende gegen Korruption und Vetternwirtschaft, es sind die größten Demonstrationen seit der friedlichen Revolution von 1989. Premierminister Robert Fico und Innenminister Robert Kaliňák, die als die Köpfe des slowakischen Filzes gelten, mussten mittlerweile zurücktreten.
Macht und Ohnmacht der slowakischen Medien liegen nah zusammen: "Die Wahrheit lässt sich nicht umbringen", heißt es auf den Plakaten zum Gedenken an Jan Kuciak und seine Lebensgefährtin.
- Teil 1: Eine NGO bietet bedrohten Journalisten Schutz
- Teil 2: Slowakei: Kuciaks Recherchen gehen weiter
- Teil 3: Mafia-Recherchen: Schutz durch Kooperation
- Teil 4: Türkei: Medienkonzentration bedroht Pressevielfalt
- Teil 5: Malta: Recherche gegen die Angst