Pressefreiheit
Malta: Recherche gegen die Angst
Der Blogger Manuel Delia hat Mut. Seit vielen Jahren recherchiert er im Korruptionssumpf Maltas. So, wie die Journalistin Daphne Caruana Galizia, die dafür ermordet wurde. Er macht trotzdem weiter. Denn, so sagt er, ihre Recherche darf nicht sterben.
Galizia deckte Verbindungen zwischen der maltesischen Regierung, ausländischen Banken und Steuerparadiesen auf. Sie war beteiligt am Rechercheprojekt "PanamaPapers". Das machte sie unbequem.
Korruption überall
Seit dem Mord sucht Delia die Täter - fragt im Hafen jeden, der etwas wissen könnte. Letztlich will er jene finde, die sich mit kriminellen Machenschaften bereichern. "Das Schlimmste ist, dass es immer wieder schwere Fälle von Korruption gibt und trotzdem niemand verurteilt wird. In Malta gibt es zwar Untersuchungsrichter, die liefern dann Berichte an die Polizei und die Polizei lässt diese Berichte in den Schubladen verschwinden. Über all die letzten Jahre ist nie jemand hochrangiges verurteilt worden - weder wegen Korruption, noch wegen Geldwäsche."
Aber bei einigen hat Daphne Galizias Tod auch etwas aufgebrochen. Diese Aktivistinnen gründeten #occupy justice. Ihr Statement gegen das korrupte System. Damit zeigen sie öffentlich, dass Delia nicht alleine ist. Auch Delia ist unbequem, weiß wie gefährlich seine Arbeit ist: „Der beste Weg jemanden zu ermutigen, der dir Angst machen will ist wirklich vor ihm Angst zu haben. Jeder von uns hat ein bisschen Angst aber du musst vorgeben keine zu haben. Du musst dagegen ankämpfen.“ Darin hat er Routine. Kann ihn das schützen?
- Teil 1: Eine NGO bietet bedrohten Journalisten Schutz
- Teil 2: Slowakei: Kuciaks Recherchen gehen weiter
- Teil 3: Mafia-Recherchen: Schutz durch Kooperation
- Teil 4: Türkei: Medienkonzentration bedroht Pressevielfalt
- Teil 5: Malta: Recherche gegen die Angst