Traurige Chronik eines wichtigen Abkommens
29. April 2013
Im hessischen Eschborn treffen sich Vertreter der Textilindustrie und Gewerkschafter bei der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), die im Auftrag der Bundesregierung Entwicklungshilfe betreibt. Schon seit zwei Jahren arbeiten die Kampagne für Saubere Kleidung und internationale Gewerkschaften an einem Abkommen für mehr Gebäudesicherheit und Brandschutz in Bangladesch. Doch die Unternehmen lassen sich darauf nicht ein. Jetzt soll die GIZ vermitteln. Aber deren Vorschläge sind „sehr viel unternehmensfreundlicher“, so Ineke Zeldenrust von der Kampagne für Saubere Kleidung, die bei den Verhandlungen dabei ist. Man trennt sich ohne Ergebnis. Die Zahl der Toten in Rana Plaza steigt auf mindestens 390.
Am Unglücksort macht eine Helferin Fotos von umherliegenden Textilien. Auf den Bildern sind die Etiketten zu erkennen. Die Kleider sind für den deutschen Textil-Discounter KiK. Auf Anfrage erklärt das Unternehmen, man sei betroffen - und gibt sich überrascht: "Fakt ist, dass es seit 2008 keine direkten Geschäftsbeziehungen zwischen KiK und denen im Rana Plaza ansässigen Lieferanten gegeben hat." Man müsse prüfen, wie die gefundenen Textilien zu erklären sind.
- Teil 1: 24. April 2013
- Teil 2: 29. April 2013
- Teil 3: 30. April 2013
- Teil 4: 06. Mai 2013
- Teil 5: 13. Mai 2013
- Teil 6: 26. Mai 2013