Bundesregierung ermöglicht Fracking im Schiefer
Die Bundesregierung hat sich nach wochenlangen internen Beratungen auf einen Kompromiss zum Fracking verständigt. Danach sollen künftig unter wissenschaftlicher Begleitung auch Probebohrungen im Schiefergestein über 3.000 Metern möglich sein. Panorama hatte wiederholt darüber berichtet, dass die Gefahren von Fracking übertrieben werden - sowohl beim seit Jahrzehnten durchgeführten Fracking in der Tiefe (3.000 Meter und mehr) als auch beim Fracking weiter oben im Schiefergas.
Nach Angeben von mit den Verhandlungen Vertrauten gegenüber Panorama bleibt es zwar generell bei einer Beschränkung von Fracking auf Tiefen unter 3.000 Metern. Damit kann auch das seit Jahrzehnten in Niedersachsen durchgeführte Fracking in tiefen Sandsteinschichten weitergehen.
Rolle der Wissenschaft steigt
Aber auch das besonders umstrittene Schiefergasfracking in Schichten oberhalb von 3.000 Metern soll künftig unter bestimmten Auflagen für wissenschaftliche Zwecke möglich sein. Eine der Voraussetzungen betrifft die eingesetzte Frackingflüssigkeit: es dürfen nur Gemische zum Einsatz kommen, die nicht wassergefährdend sind. Zudem muss ein Expertengremium zuvor mehrheitlich seine Einwilligung geben. In dem Gremium sitzen unter anderem Vertreter des Umweltbundesamts, der Bundesanstalt für Geowissenschaften und des Deutschen Geoforschungszentrums Potsdam. Damit wird die Rolle der deutschen Geowissenschaften bei der Beurteilung von Fracking gestärkt. Panorama hatte zuletzt berichtet, dass die maßgeblichen deutschen Geowissenschaftler eine stärkere Berücksichtigung ihres Fachwissens bei der Erarbeitung des Gesetzentwurfs fordern.