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Montag, 04. Dezember 2023, 22:00 bis
22:45 Uhr
Deutschlands größte Moorflächen liegen im Norden. Sie sind aber kaum noch zu erkennen, denn dort grasen Kühe und es wächst Getreide dort. Entwässerte Moore galten jahrzehntelang als großer landwirtschaftlicher Fortschritt. Heute weiß man: Wenn Sauerstoff an Torf dringt, setzt das große Mengen schädlicher Treibhausgase frei. In den kommenden Jahren sollen deshalb möglichst viele Moorflächen wiedervernässt werden. Ein gigantischer Umbruch für die Bauern, der vielen Angst macht. Kann das gelingen?
Wie kann Landwirtschaft auf wiedervernässten Moorflächen aussehen?
Ein NDR Team hat in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und auch in Brandenburg recherchiert. Bei Heino Tietje zum Beispiel, er zog Ende der 1990er-Jahre aus Niedersachsen in die Uckermark und baute einen Milchviehbetrieb auf. Wenn nun das Wasser auf seinen Wiesen steigen sollte, könnten sie nicht wie bisher befahren und gemäht werden.
Auch das Gras von nassen Wiesen, befürchtet er, hätte schlechtere Futterqualität. Anderswo machen sich Dorfbewohner Sorgen, dass nicht nur die Weideflächen an Wert verlieren, sondern dass sie in Zukunft, wenn das Wasser aus den Mooren nicht mehr abgepumpt würde, mit nassen Kellern zu kämpfen hätten.
Im Auftrag der Länder beraten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler betroffene Bauern und Gemeinden, wie die Moorflächen weiterhin, aber klimafreundlich genutzt werden können. Ein Modellprojekt in Schleswig-Holstein zeigt, wie das gelingen kann. Landwirt Dag Frerichs bewirtschaftet dort Deutschlands größten Solarpark auf einem wiedervernässten Moor.
Um die feuchten Wiesen zu mähen, nutzen er und sein Team besonders leichte, ferngesteuerte Maschinen, die den Boden nicht verdichten. Die Technik haben sie sich bei der Almbewirtschaftung abgeguckt. In Zukunft soll die geerntete Biomasse als Rohstoff genutzt werden. Ein Projekt mit Zukunft?
- Redaktion
- Gabi Bauer
- Franziska Schulz-Elmahli
- Autor/in
- Stefanie Otto
- Alexander Goligowski
- Produktionsleiter/in
- Anja Reingold