Kolumne: Hör mal 'n beten to "Prostern"
Ist man dem Eiersuchen-Alter erst einmal entwachsen, verliert das Osterfest für Helge Albrecht seinen Reiz. Doch er hat einen Vorschlag, wie Ostern auch für Erwachsene wieder attraktiv werden kann.
Ostern is langwielig worrn. Wenn man keen Kind mehr is. As Kind is dat sowat vun opregend. Dat Ostereier söken. Wo liggen de lütten Eiers? Schaff ik all to finnen, schaff ik all to eten? Total mysteriös is Ostern dor för een: Worüm överhaupt Ostereier? Worüm bringt een Haas de?Vull ut de Tuut mit een Korf dörch Huus un Garden steveln un söken. As Kind: Ostern, opregend! Op-re-gend!
Ostern vundaag: langwielig
Ostern is ümmer blots fröhstücken bi de mehrsten. Weet ik uk nich, worüm. Weet nich, worüm man fröhstücken mutt an Ostern, Osterbrunch. Villicht wegen de Eiers. De passen nich avends to een grote Osterfestbraten oder wat. Sittst du dor an de Fröhstücksdisch, de halve Familie is noch vullkomen dichtrökelt, wiel an Vördag Osterfüür weer. Schnacken all nich richti wat nieges. Wiehnachten is jo uk nich lang her. Tja.
Versteken spelen
Heff överleggt, wie man Ostern mal uk för Öllere opregend maken kunn. Ik meen bi't klassische Versteken spelen. Dor söcht jo jeder mal un versteekt sik jeder mal. Bi't Ostereier söken, söcht man blots. Villicht sull man sik sülvst mal versticken und töven, bet man funnen warrt! De Schiet is natürli, dat de Gegenspeeler, also de Ostereier, vun sik ut nich so aktiv sünd, segg ik mal. Denn sittst du dor buten in'ne Busch, töövst, stünnenlang. Binnen fröhstücken alle, aver keen kümmt vörbi. Bruken ju nich utprobeern.
Beerbuddeln anstell vun Eier söken

Aver villicht is dat wat för ju: Beerbuddeln söken! Un dat heet denn Prostern, weetst du, wegen supen. Prost! Löppt so af: Eener is de Osterhaas un schliekt Sünnavendavend buten rüm un versteekt dat Beer. Ünner Büsche, achter Bööme. Dorbi een Kasten Beer. Dormit de sülvst nich utdröögt, geiht dat ümmer: Een Buddel drinken, Een Buddel versteken, een Buddel drinken, een Buddel versteken... naja, bet de Kasten even leddig is. Dat Goode is: De annerdag weeten sülvst de, de Beerbuddels versteekt hebben, nich mehr wo se de hendoon hebben. Dorüm kött uk all wedder mitspeelen! Genial oder wat? Blots wenn dat an Ostersünndag denn los gahn sall, denn is dat manchmol nich so dull mit de Auferstehung. Ik warr düt Ostern wedder söken! Aver sachs ersmol na een betere Idee…
Zum Podcast-Angebot der plattdeutschen Sendereihe "Hör mal 'n beten to"
Die plattdeutsche Morgenplauderei "Hör mal 'n beten to" gehört seit mehr als 60 Jahren zum Alltag in Norddeutschland. Hier werden die Wunderlichkeiten des Alltags betrachtet. So klingt es, wenn wir Norddeutschen uns selbst auf die Schippe nehmen - liebevoll bis spöttisch, selten mit dem Finger in schmerzenden Wunden, aber immer an Stellen, an denen wir kitzelig sind. Im Radio: werktags um 10.40 Uhr auf NDR 1 Welle Nord, um 11.50 Uhr auf NDR 1 Niedersachsen und um 13.20 Uhr auf NDR 90,3.
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