Das denkwürdige Debüt des HSV-Flops Pralija
Trotzdem hielt Magath still - notgedrungen. "Wenn ich Skoblar nicht traue, kann ich mir gleich einen neuen Trainer suchen", sagte der Manager nach dem ersten denkwürdigen Bundesliga-Auftritt Pralijas bei den Bayern. Es sollten lediglich 13 weitere folgen. Nach dem 15. Spieltag und einem 0:2 in Leverkusen wurde Skoblar entlassen und Willi Reimann als neuer Trainer verpflichtet. Dessen erste Amtshandlung war die Degradierung Pralijas. Nach 14 Bundesligaspielen mit Pralija, in denen der HSV 35 Gegentore kassierte, sowie einer DFB-Pokalpartie und zwei Europapokalbegegnungen war das kuriose Kapitel des Mann aus Split beim Rautenclub beendet.
30 Gegentore in 14 Bundesligaspielen
Wobei fairerweise erwähnt werden muss, dass Pralija eigentlich nur 30 Gegentreffer in seinen 1.196 Bundesligaminuten hinnehmen musste. Beim 2:8 gegen Gladbach am zehnten Spieltag musste der Schlussmann wegen einer Kopfverletzung das Feld nach 27 Minuten verlassen. Bis dahin hatte der Jugoslawe allerdings schon dreimal hinter sich greifen müssen. Die restlichen fünf Tore kassierte ein 19-Jähriger namens Richard Golz, der es in der Folgezeit auf 273 Bundesligaeinsätze für den HSV brachte. Und Pralija? Der suchte schnell das Weite und kam zusammen mit Skoblar in der jugoslawischen Heimat bei Celik Zenika unter.
Pralija: "Keiner vom Verein half mir"
Erst später äußerte sich der ansonsten schweigsame Pralija zu seiner schweren Zeit beim HSV: "Vom ersten Tag an war für mich die Situation völlig konfus. Ich hatte keine Wohnung, meine Frau Sonia war noch in Split, bekam wenig später unseren Sohn Ivan. Und ich allein in Hamburg. Keiner vom Verein half mir. Ich verstand die Sprache nicht." Pralija und der HSV: Es war ein Missverständnis, das auf Gegenseitigkeit beruhte.
- Teil 1: Sechs Stück bei den Bayern
- Teil 2: Reimann rasiert Pralija