Wimbledon: Zverev in der dritten Runde - aber Kritik an seinem Team
Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev steht in der dritten Runde der All England Championships. Er bezwang Yosuke Watanuki aus Japan mit 6:4, 5:7, 6:2, 6:2, übte danach aber Kritik an seinem Team. Nächster Gegner ist Matteo Berrettini (Italien).
Zverev hat nach seinem Sieg gegen den japanischen "lucky loser" zugegeben, auf das Match schlecht vorbereitet gewesen zu sein. "Ich hatte ein bisschen einen Hals auf meine Box", keiner habe sich die Mühe gemacht, Vorab-Informationen über den Gegner zu beschaffen, sagte er. Zu Zverevs Überraschung entpuppte sich der Wimbledon-Debütant mit einer eher geringen Körpergröße von 1,80 Meter als Aufschlagriese. Das sei ihm und allen anderen allerdings erst aufgefallen, "als vier Asse mit Tempo 320 an mir vorbeigeflogen sind", sagte Zverev mit einem Grinsen.
Vor dem Match sei nichts besprochen worden, "alle haben sich ein bisschen nach hinten gelehnt", ergänzte er mit süffisantem Unterton.
Watanuki schon im Spiel zuvor mit 22 Assen
Gegen Zverev schlug Watanuki immerhin 17 Asse, auch mit dem zweiten Aufschlag war er erfolgreich. Zur Vorbereitung hätte ein kurzer Blick auf die Statistik vom Erstrundensieg des Japaners genügt: Im Fünf-Satz-Match gegen Marc-Andrea Hüsler aus der Schweiz waren ihm 22 Asse gelungen. Für die Gegner-Beobachtung wäre Tobias Kamke zuständig - Zverevs Trainingspartner ist allerdings gerade in der Tennis-Bundesliga beschäftigt. Die deutsche Nummer eins hatte im Vorfeld des Matches auch schon die Veranstalter für die Ansetzungen der vergangenen Tage kritisiert.
Nächster Gegner Berrettini vor zwei Jahren im Finale
Zverev trifft nun am Sonnabend im dritten Match nach Spielbeginn um 12 Uhr (MESZ) auf den Italiener Matteo Berrettini, der den an Position 15 gesetzten Australier Alex De Minaur 6:3, 6:4, 6:4 bezwang. Berrettini hatte 2021 im Finale gegen Novak Djokovic verloren. Nach einer auch durch Verletzungen bedingten schwächeren Phase hatte Zverev aber schon vor Wimbledon davor gewarnt, den 27-Jährigen zu unterschätzen.
"Matteo ist einer der besten Rasenspieler der vergangenen Jahre", sagte der Hamburger. "Es ist sein bester Belag, mein schlechtester, auch wenn ich es hier mag", sagte Zverev, "mal sehen, was es gegen ihn gibt".
Zverev nun Dritter der deutschen Grand-Slam-Bestenliste
Mit seinem 79. Sieg in einem Grand-Slam-Match steht Zverev nun vor dem ehemaligen Wimbledonsieger Michael Stich an dritter Stelle der deutschen Bestenliste. Häufiger gewonnen haben bei den vier wichtigsten Turnieren der Welt lediglich Boris Becker (168) und Tommy Haas (105).
Wimbledon: Niemeier und Korpatsch ausgeschieden
Gleich zu Beginn des fünften Turniertages standen Jule Niemeier und die Hamburgerin Tamara Korpatsch auf dem Platz. Niemeier unterlag der Ungarin Dalma Galfi mit 6:4, 6:7 (5:7) und 1:6. Korpatsch verlor gegen die Serbin Natalija Stevanovic mit 5:7 und 5:7. Am Nachmittag ist Maximilian Marterer im Einsatz. Der Qualifikant aus Nürnberg kämpft gegen den Kasachen Alexander Bublik schon um den Einzug ins Achtelfinale.