Vendée Globe: Herrmanns harter Kampf auf dem Weg nach Kap Hoorn

Stand: 27.12.2024 14:11 Uhr

Die Vendée Globe ist kein Zuckerschlecken. Bei der Einhand-Regatta rund um den Globus wird den Seglern alles abverlangt. Malizia-Skipper Boris Herrmann kann ein Lied davon singen. Der Hamburger kämpft auf dem Weg nach Kap Hoorn mit herausfordernden Bedingungen, aber auch mentalen Belastungen.

von Matthias Heidrich

Frustriert, verwirrt und auch entmutigt: Boris Herrmanns Gemütszustand könnte besser sein. Zuletzt war es recht still geworden um den Malizia-Skipper, der bei der Vendée Globe 2024 kurz vor Kap Hoorn ist. "Es waren ein paar etwas seltsame Tage. Ich war nicht wirklich in Weihnachtsstimmung und fühlte mich energielos. Deshalb habe ich auch keine Updates geschickt oder mit jemandem gesprochen. Aber jetzt geht es mir ein bisschen besser", teilte der 43-Jährige am Freitag mit.

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Boris Herrmann bei der Vendée Globe © Boris Herrmann I Team Malizia

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Die letzten Seemeilen auf dem rauen Weg nach Kap Hoorn und raus aus dem Südpolarmeer haben Spuren hinterlassen. "Die letzten beiden Tage waren besonders frustrierend, vor allem die letzte Nacht. Der Wind drehte ständig, ich musste mich ständig anpassen und dachte manchmal: 'Warum treibe ich so herum?'", so Herrmann. "Das verdirbt einem die Laune."

Kap-Hoorn-Vorhersage entmutigt Herrmann

Zu allem Überfluss wird der gebürtige Oldenburger Kap Hoorn wohl gar nicht zu Gesicht bekommen. Darauf hatte sich Herrmann sehr gefreut und auch Kraft aus der Vorstellung gezogen, die legendäre Landmarke bei Tageslicht und in Sichtweite zu passieren. Aber daraus wird wohl nichts: "Ich bin entmutigt, denn laut meiner Route werde ich Kap Hoorn am 28. Dezember um 9 Uhr UTC (Anm. der Redaktion: 10 Uhr MEZ) passieren. Aber dann ist es für uns Nacht, und ich werde mehr als 100 Meilen südlich vom Kap sein."

"An einem Punkt dachte ich, dass es morgens hell wird, aber es war tatsächlich das Ende des Tages. Völlig verwirrend!" Boris Herrmann

Herrmann segelt "so weit südlich wie noch nie mit einer Imoca". Deswegen wird die Nacht zurzeit nicht richtig dunkel für den Hamburger. "Die Dunkelheit ist eher wie eine tiefblaue Dämmerung. Es ist verwirrend; der Körper erkennt es nicht als Nacht. Es ist insgesamt eine seltsame Erfahrung", sagte der Deutsche, der sich dazu zwingen muss, zu den richtigen Zeiten zu schlafen.

Kein Kuschelkurs im Südatlantik

Das Problem: Auch nach Kap Hoorn, wenn es wieder gen Norden geht, erwartet Herrmann alles andere als ein Kuschelkurs. "Von dort an verspricht der Südatlantik alles andere als einfach oder schnell zu werden", so Malizias Technik-Direktor Pierre-François Dargnies. "Hoffen wir, dass sich die Bedingungen zum Besseren wenden."

 

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Segler Boris Herrmann © Team Malizia Foto: Antoine Auriol

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Sportclub | 02.01.2025 | 13:00 Uhr

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