Tennisprofi Angelique Kerber beim United Cup in Sydney © IMAGO/AAP Foto: Steven Markham

United Cup: Kerber siegt bei Comeback mit Zverev für Deutschland

Stand: 30.12.2023 15:01 Uhr

Tennisprofi Angelique Kerber hat bei ihrem Comeback eine Niederlage kassiert, aber auch einen Sieg gefeiert. Beim United Cup in Sydney verlor die Kielerin ihr Einzel, gewann aber das Mixed mit Alexander Zverev aus Hamburg und sicherte Deutschland so den 2:1-Sieg gegen Italien.

Das norddeutsche Tennis-Duo setzte sich am Sonnabend mit 6:3, 6:0 gegen Angelica Moratelli und Lorenzo Sonego durch. Dabei gewannen Kerber, die überraschenderweise für Spezialistin Laura Siegemund das Mixed bestritt, und Zverev die letzten zwölf Spiele in Serie.

Zuvor hatte sich die Kielerin bei ihrem ersten offiziellen Einzel seit der Geburt von Tochter Liana Ende Februar der Italienerin Jasmine Paolini mit 4:6, 5:7 geschlagen geben müssen. Olympiasieger Zverev schaffte anschließend gegen Sonego mit 6:7 (5:7), 6:3, 6:4 den Ausgleich.

"Es fühlt sich toll an, wieder ein Match zu gewinnen." Angelique Kerber

"Wir sind sehr happy. Angie hat unglaublich gespielt nach der langen Pause. Das zeigt, was für eine Spielerin sie ist", lobte Zverev seine Mixed-Partnerin, die sich über einen "besonderen Tag" freute. "Es fühlt sich toll an, wieder ein Match zu gewinnen", sagte Kerber.

Neujahr gegen Frankreich

Die deutsche Auswahl trifft im zweiten Gruppenspiel beim United Cup (29. Dezember bis 7. Januar) am Montag auf Frankreich. Der Mixed-Nationenwettbewerb wird zum zweiten Mal als Saisonauftakt ausgetragen. 18 Teams treten in Perth und Sydney an. Die jeweiligen Ersten der sechs Dreiergruppen sowie die zwei besten Vorrundenzweiten qualifizieren sich für das Viertelfinale des Zehn-Millionen-Dollar-Turniers, das auch als Vorbereitung auf die in zwei Wochen beginnenden Australian Open in Melbourne dient.

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Die Spiele beim United Cup sind für Kerber die ersten Matches im Fokus der Öffentlichkeit, seit sie vor zehn Monaten ihre Tochter Liana zur Welt gebracht hat. Die 35-Jährige bezeichnete dieses Comeback im Vorfeld der Veranstaltung als "die größte Herausforderung meiner Karriere". An ihrer Seite hat sie dabei einmal mehr ihren langjährigen Coach Torben Beltz, der in Sydney zudem als Teamchef fungiert.

Kerber beim Comeback mit Licht und Schatten

Ihrer ersten Gegnerin bot die ehemalige Weltranglistenerste aus Kiel nach knapp eineinhalb Jahren Pause lange Zeit Paroli. Im ersten Durchgang ging es hin und her. Sie führte 3:1, beim Stand von 4:5 aus ihrer Sicht schlug Kerber allerdings gegen den Satzverlust auf. Bei Einstand konnte gegen Paolini, ihrer Zeichens aktuell Nummer 30 der Welt, gleich mehrfach ihren Aufschlag nicht durchbringen und musste diesen dann auch abgeben.

"Ich bin beeindruckt. Ich weiß, wie es ist, nach langer Pause zurückzukehren. Natürlich ist es noch nicht ihr bestes, aber großartiges Tennis." Teamkollegin Laura Siegemund auf der Tribüne

Kerber, die durch ihre lange Auszeit nicht mehr in der Weltrangliste gelistet ist, musste in der Folge schnell ein Break hinnehmen und lag 1:3 zurück. Doch die gebürtige Bremerin wollte sich nicht so leicht geschlagen geben, schaffte das Rebreak. Auch, weil die acht Jahre jüngere Italienerin von Wadenkrämpfen geschwächt war.

Paolini gab dann freiwillig zwei Spiele ab, um sich in einer Pause behandeln lassen zu können - und war danach wieder obenauf. Kerber, die besonders im zweiten Abschnitt Probleme mit ihrem Aufschlag hatte und insgesamt sechs Breaks kassierte, konnte ihre 4:3-Führung nicht nutzen. Paolinis Powertennis hatte sie nur phasenweise wirklich etwas entgegenzusetzen. Und so ging auch der zweite Satz und das Match nach 1:48 Stunden an Paolini.

Kerber: "Habe wieder das Feuer in mir gespürt"

"Ich habe mich auf dem Platz wohl gefühlt, es war ein wirklich intensives Spiel. Ich brauche noch den Matchrhythmus, daran muss ich arbeiten", sagte Kerber über den Auftritt gegen die Weltranglisten-30. "Ich bin froh, es so gut überlebt zu haben." Sie habe die Emotionen, Atmosphäre und die Unterstützung während ihrer Pause vermisst. "Ich habe wieder das Feuer in mir gespürt, habe bis zum letzten Punkt gekämpft", sagte sie.

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Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 30.12.2023 | 15:17 Uhr

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