US Open: Angeschlagener Zverev verpasst Halbfinale - Aus gegen Alcaraz
Alexander Zverev ist im Viertelfinale der US Open ausgeschieden und muss weiter auf seinen ersten Grand-Slam-Titel warten. Der Tennis-Olympiasieger aus Hamburg unterlag dem Weltranglistenersten Carlos Alcaraz 3:6, 2:6, 4:6.
Alexander Zverev gratulierte Carlos Alcaraz, winkte kurz ins Publikum und verschwand schnell in den Katakomben. Mit einer deutlichen Niederlage gegen den Spanier verpasste der Olympiasieger seine dritte Halbfinal-Teilnahme bei den US Open in Serie.
"Mein Körper lässt mich ein bisschen im Stich"
"Mein Körper lässt mich momentan ein bisschen im Stich", sagte der 26-Jährige. Im zweiten Satz habe er sich am linken Oberschenkel verletzt, berichtete er. Aufgeben sei aber keine Option gewesen. "Ich höre nur auf, wenn ich am Boden liege wie in Paris." 2022 hatte sich Zverev bei den French Open folgenschwer am Knöchel verletzt, erst in diesem Jahr kehrte er zurück auf die Tour.
"Das Traurige ist: Mein Tennis ist da. Wenn alles in Ordnung gewesen wäre, wäre es ein enges Match geworden." Alexander Zverev
In den Katakomben des Arthur-Ashe-Stadions hatte sich der Olympiasieger aus Hamburg behandeln lassen. Zverev zeigte an: Der Oberschenkel zwickt. Das dramatische Achtelfinale gegen Jannik Sinner (Italien), das zwei Tage zuvor erst tief in der Nacht beendet war, hatte Spuren hinterlassen. Derart gehandicapt konnte er den 20 Jahre alten Titelverteidiger nicht gefährden.
"Beule am Bein" - Davis-Cup-Start gefährdet
"Ich habe eine Beule am Bein, das deutet auf einen Riss hin", sagte Zverev, dessen Einsatz im Davis Cup in Bosnien-Herzegowina (16./17. September) nun äußerst fraglich ist.
Nach seiner Rückkehr aus den USA wolle er sich untersuchen lassen. "Das Traurige ist: Mein Tennis ist da. Wenn alles in Ordnung gewesen wäre, wäre es ein enges Match geworden", meinte Zverev.
So war er gegen die Nummer eins chancenlos. "Er hat so hart gearbeitet, um zurückzukommen. Wir sind sehr, sehr glücklich, dass er wieder hier ist", sagte Alcaraz nach seinem Sieg über den Hamburger.
Zverev zurück in den Top 10
Zverev muss sich damit trösten, eines seiner großen Saisonziele nach der schweren Knöchelverletzung im Sommer 2022 erreicht zu haben: Der 26-Jährige kehrt am Montag unter die Top 10 der Tenniswelt zurück, in Flushing Meadows sammelte er zudem wichtige Punkte für die Qualifikation zum ATP-Saisonfinale in Turin.
Für sein zweites Grand-Slam-Halbfinale des Jahres oder gar für sein zweites Majorfinale nach den US Open 2020 reichte es jedoch nicht. Dafür waren die Voraussetzungen allerdings auch äußerst ungünstig. Fast fünf Stunden hatte sich Zverev gegen Sinner gequält, fast sechs Stunden stand er bis zum Viertelfinale länger auf dem Court als Alcaraz.
Alcaraz trifft nun auf Medwedew
Am Dienstag verzichtete er auf das Training auf der Anlage in Queens, und der freie Tag schien ihm zunächst geholfen zu haben. Während Alcaraz fahrig Vorhände verschlug, wirkte Zverev zielstrebig, fokussiert und kam bei extrem belastender Luftfeuchtigkeit zu den ersten Breakbällen der Partie. Doch eine Rückhand landete im Netz, eine im Aus - und Alcaraz übernahm die Kontrolle. Nicht immer brillant, aber das war an diesem Abend auch nicht notwendig gegen den gehndicapten Deutschen.
Der Spanier trifft im Halbfinale nun auf Daniil Medwedew (Russland), das zweite Semifinale in New York bestreiten Novak Djokovic (Serbien) und Ben Shelton (USA).