Tennis am Rothenbaum: Altmaier schlägt Rublev - Noha Akugue im Halbfinale
Daniel Altmaier hat beim Tennisturnier am Hamburger Rothenbaum für eine Überraschung gesorgt. Auch die junge Reinbekerin Noma Noha Akugue schreibt ihr Märchen fort. Für Jule Niemeier und Eva Lys ist dagegen das Turnier beendet.
Der 24-jährige Altmaier setzte sich im Achtelfinale nach einem starken Auftritt mit 6:2, 6:2 gegen den Weltranglistensiebten Andrej Rublev aus Russland durch und erreichte das Viertelfinale. Rublev, Turniersieger von 2020, zählte in der Hansestadt zu größten Titelkandidaten. Altmaier spielte auf dem Center Court jedoch groß auf und dominierte gegen Rublev, der zuletzt im schwedischen Bastad triumphiert hatte.
"Heute hatte ich eine kleine Extramotivation", sagte Altmaier: "Mein guter Freund Christian ist mit seiner Frau hier, dem musste ich ein Hochzeitsgeschenk machen."
Der Kempener erreichte nach dem Masters in Madrid sein zweites Viertelfinale in diesem Jahr und folgte Alexander Zverev als zweiter deutscher Profi in die Runde der letzten Acht. Dort trifft er auf den Chinesen Zhizhen Zhang, der sich am Abend mit 4:6, 6:1, 6:4 gegen Yannick Hanfmann (Karlsruhe) durchsetzte.
Noha Akugue: Bundestrainerin Rittner macht großes Kompliment
Die Reinbekerin Noha Akugue verdiente sich mit Kampfgeist, Nervenstärke und Angriffslust einen 5:7, 6:4, 7:5-Erfolg gegen die routinierte Martina Trevisan aus Italien, die 2022 im Halbfinale der French Open gestanden hatte. Es fühlt sich gut an", sagte Noha Akugue: "Ich bin richtig stolz auf mich und habe gar keine Worte."
Noha Akugue war als Weltranglisten-207. mit einer Wildcard ins Turnier gegangen und begeisterte auch Bundestrainerin Barbara Rittner und Ex-Profi Andrea Petkovic, die die Partie auf dem Außenplatz M1 verfolgten. Rittner lobte sie für eine "unglaubliche" Leistung: "Mich freut das mega, und es ist wichtig auch für alle anderen, dass sie sich gegenseitig hochziehen." Im Halbfinale trifft der Teenager nun auf die ebenfalls 19-jährige Diana Schnaider aus Russland.
Jule Niemeier und Eva Lys hatten zuvor ihre Hoffnungen aufgeben müssen. Die 23 Jahre alte Dortmunderin Niemeier verlor gegen die Australierin Daria Saville 3:6, 2:6. Lys musste sich wenig später der Niederländerin Arantxa Rus 2:6, 2:6 geschlagen geben.
Niemeier mit zu vielen Fehlern in ihrem Spiel
Niemeiers Quote an ersten Aufschlägen war zu gering, um Druck ausüben zu können. Hinzu kamen viele unerzwungene Fehler von der Grundlinie. "Ich hätte die Bälle konsequenter zu Ende spielen müssen", monierte Niemeier. "Das habe ich heute nicht hinbekommen." Niemeier war 2021 der Sprung unter die besten Vier gelungen.
Diesmal habe ihr die letzte Konsequenz gefehlt, sagte die Wimbledon-Viertelfinalistin von 2022, zog aber ein nicht unzufriedenes Fazit ihrer Auftritte in Hamburg: "Man muss auch das Große und Ganze sehen. Da waren viele gute Sachen dabei. Ich sollte das Positive mitnehmen."
Lys scheitert an Rus
Die Hamburgerin Lys unterlag Arantxa Rus mit 2:6, 2:6. Gegen die an Nummer sieben gesetzte Rus hatte die in Kiew geborene Weltranglisten-167. nach tollen Auftritten in den Runden zuvor kaum eine Chance und verabschiedete sich nach 1:16 Stunden aus dem Hamburger Turnier.
Lys spielte nicht so präzise und geduldig wie am Mittwoch, hatte mit der Linkshänderin Rus aber auch eine deutlich stärkere Gegnerin als zuvor mit Panna Udvardy. "Mit fehlte immer der letzte Punkt, der letzte Ball. Da war heute ein bisschen die Luft raus bei mir", sagte die Hamburgerin dem NDR. Die Niederländerin trifft nun im Halbfinale auf Niemeier-Bezwingerin Saville.