Tennis: Alexander Zverev und die Rückkehr der Leichtigkeit

Stand: 31.07.2023 11:40 Uhr

Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev ist in seiner Heimatstadt mit alter Leichtigkeit zum Turniersieg gestürmt. Die Erfüllung seines Kindheitstraums am Hamburger Rothenbaum soll Rückenwind für das restliche Jahr geben.

Mit breitem Lächeln saß Alexander Zverev nach seinem Heim-Triumph im Hamburger Kinderzimmer. Wenige Stunden zuvor hatte er sich mit dem emotionalen Titel am Rothenbaum einen Traum erfüllt - und dazu reichlich Selbstbewusstsein für die kommenden Aufgaben getankt. "Diese Woche ohne einen Satzverlust ein 500er-Turnier zu gewinnen, ist schon okay", sagte die einstige Nummer zwei der Welt nach dem 7:5, 6:3 gegen den Serben Laslo Djere: "Ich finde, dass ich vom Level her besser als in Paris gespielt habe. Es wird besser, und hoffentlich kann es die nächsten Wochen noch besser werden."

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Alexander Zverev mit der Siegestrophäe vom Hamburger Rothenbaum. © Witters

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ATP Finals in Turin im Blick

Beim Grand-Slam-Turnier in Frankreich hatte der Hamburger das Halbfinale erreicht - und nach dem Befreiungsschlag in der Hansestadt sind die Ambitionen des 26-Jährigen groß. "Das ist schon ein Ziel für mich", sagte Zverev über die Teilnahme an den ATP Finals in Turin, dem Saisonabschluss der acht besten Profis des Jahres.

Zverev ist aktuell Neunter, 215 Punkte hinter dem Norweger Casper Ruud. "Wenn ich das schaffen sollte, wäre es schon eine unglaubliche Leistung", sagte der Olympiasieger: "Insbesondere nach der Verletzung und den ersten Monaten des Jahres, in denen ich nicht richtig spielen konnte."

"Hoffentlich wird es ein Neuanfang"

Das Aushängeschild des deutschen Tennis nähert sich damit immer weiter seiner alten Stärke an. Zverev triumphierte als erster deutscher Spieler seit Michael Stich 1993 an der Alster, mit seinem "aggressiveren Spiel" war er sehr einverstanden. "Es war nie sicher, ob ich wieder auf dieses Niveau zurückkehren kann. Hoffentlich wird es ein Neuanfang", sagte Zverev, der sich in der Weltrangliste von Rang 19 auf 16 verbesserte. "Die letzten zwölf Monate waren schwierig, und hoffentlich müssen wir jetzt nicht noch einmal 18 Monate warten, bis ich eine Trophäe hochhalte."

Schon bald zurück in den Top 10?

Seit den ATP Finals im November 2021 - und damit sogar mehr als die anderthalb Jahre - hatte Zverev kein Turnier mehr gewonnen. Bereits bei den Masters-Turnieren in Toronto (ab 7. August) und Cincinnati (ab 13. August), die der 26-Jährige beide schon einmal für sich entschieden hat, kann er die Top 10 in den Blick nehmen. Da er in dieser Saison aufgrund der langen Verletzungspause im Vorjahr keine Punkte mehr zu verteidigen hat, stehen die Chancen gut.

"Werde mich weiterentwickeln"

Boris Becker lobte via Instagram: "Unglaubliche Vorstellung auf heimischem Boden. Du kannst stolz auf dich sein." Die Kritik einer fehlenden Weiterentwicklung von Becker, Stich & Co. in der ersten Jahreshälfte nach einem schwierigen Saison-Start bezeichnete Zverev allerdings angesichts der langen Zwangspause erneut als "dumm. Ich werde mich weiterentwickeln, da muss sich keiner Sorgen machen", sagte der Hamburger, dem die kommende Hartplatz-Phase für gewöhnlich liegt. Die US Open starten am 28. August, in New York stand er 2020 im Endspiel.

Der Traum vom ersten Grand-Slam-Triumph lebt. Und nach der Erfüllung des Kindheitstraums in Hamburg wohl mehr denn je. Zverev: "Das ist das Ziel schon seit ein paar Jahren, letztes Jahr war ich sehr nah dran, 2020 war ich sehr nah dran. Vielleicht wird es ja irgendwann mal was."

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 30.07.2023 | 19:30 Uhr

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