Boris Herrmann an Bord der Malizia - Seaexplorer ©  Alban Scolan ( @asdavdenture_photography ) I Team Malizia

New York Vendée: Herrmann trotzt der Flaute, weiter vorne dabei

Stand: 01.06.2024 23:07 Uhr

Die Imoca-Flotte beim Solo-Transatlantikrennen New York Vendée kämpft mit wechselnden Windbedingungen. Vorne dabei ist Boris Herrmann mit seiner Malizia. Der Hamburger hing wie einige andere aber in einer Flautenzone fest. Die Segler versuchen, eine Front zu erreichen, die frischen Wind bringt.

In einem Video des Teams Malizia vom Samstagmorgen sah man Herrmann an Bord der Malizia über die Wetterverhältnisse rätseln. Vor nahezu spiegelglattem Wasser zeigte er in Richtung Nordwesten, von wo er Wind erwartet hatte, der stattdessen aber aus der entgegengesetzten Richtung kam: "Ich weiß wirklich nicht, warum. Ich hoffe, dass wir hier rauskommen", sagte der Hamburger: "Durch den Golfstrom zu kommen, ist deutlich schwieriger, als ich vermutet hatte."

Virtuell ist Herrmann, der am Freitag lange Zeit in Führung gelegen hatte, weiter in der Spitzengruppe mit dabei. Allerdings steht er näher am Großkreiskurs, der kürzesten Linie zwischen Start und Ziel, und profitiert im Tracker daher rechnerisch.

Der 43-Jährige hatte eine deutlich nördlichere Route mit seiner Malizia - Seaexplorer gewählt und musste sich aus einer Flautenzone freisegeln, während sich unter anderem Charlie Dalin (Macif) und Nico Lunven (Holcim), ehemaliger Navigator Herrmanns, eine bessere taktische Position erkämpft zu haben schienen.

Das Renngeschehen im Live-Tracker

Denn hinter dem Hamburger lag eine Nacht, in der die Malizia nur vier bis sechs Knoten fuhr, während die weiter südostlich segelnden Boote um Dalin etwa zehn Knoten machten. Am Samstag bewegte sich Herrmann auch wieder mehr in Richtung Süden und damit in Richtung von Dalin und Lunven.

Herrmann hält die Spitzenposition

Es ist ein Rennen darum, wer zuerst eine entfernte Front erreicht, die frische Winde bringen wird. Dalin, Lunven und Thomas Ruyen (Vulnerable) waren auch am Tag lange schneller unterwegs als Herrmann, doch der 43-Jährige konnte verhindern, ans Ende der Führungsgruppe durchgereicht zu werden.

Doch auch Lunven sagte: "Die Golfstromströmungen machen einen großen Unterschied. Sie scheinen nicht in einer geraden Linie zu fließen. Es ist ein bisschen wie ein Zickzack und die Datenmodelle, die uns zur Verfügung stehen, sind nicht besonders präzise. Ein bisschen Glück gehört immer dazu, man weiß aber nie wirklich, wie lange es hält."

Mittlerweile erstreckt sich die Flotte über knapp 200 Seemeilen (370 Kilometer), nachdem die Hightech-Yachten zu Beginn dicht beieinander gelegen hatten. In der Nacht zum Sonntag werden rauere Bedingungen erwartet. Dann könnte es zwischen 20 und 40 Knoten Wind geben.

Weitere Informationen
Segler Boris Herrmann © © The Transat CIC

New York Vendée: Burton-Unfall vor dem Start - Herrmann mitten im Pulk

Der Hamburger ist gemeinsam mit 27 weiteren Imoca-Seglern auf dem Weg nach Frankreich. Vor dem Start hatte Louis Burton einen Unfall und musste sein Boot reparieren. mehr

Segler Boris Herrmann © © The Transat CIC

Segler Herrmann startet mit Malizia in den Vendée-Globe-Härtetest

Der Hamburger macht sich heute bei der Transatlantik-Regatta auf den Rückweg von New York nach Europa. Vor der Weltumseglung im November will er weiter Selbstvertrauen tanken. mehr

Segler Boris Herrmann jubelt. © © The Transat CIC
2 Min

Segler Herrmann vor New York Vendée: "Sind auf dem richtigen Weg"

Am Mittwoch startet der Hamburger in die Transatlantik-Regatta. Das Rennen nach Les Sables d’Olonne ist der letzte Härtetest vor der Vendée Globe. 2 Min

Schlagwörter zu diesem Artikel

Segeln

Mehr Sport-Meldungen

Hamburgs Trainer Steffen Baumgart © Witters Foto: Leonie Horky

2:2 nach 2:0 gegen Schalke: Baumgarts HSV taumelt weiter vor sich hin

Die Diskussionen um Trainer Steffen Baumgart dürften nach dem vierten Zweitligaspiel in Folge ohne Sieg weitergehen. mehr