Kracher zum French-Open-Auftakt: Zverev in Runde eins gegen Nadal
Alexander Zverev hat in der ersten Runde der French Open einen absoluten Kracher erwischt: Der Tennis-Olympiasieger aus Hamburg trifft in Paris in Runde eins auf den ungesetzten Rekordchampion Rafael Nadal. Auch die Kielerin Angelique Kerber hat eine schwere Aufgabe zugelost bekommen.
Das ergab die Auslosung für das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres am Donnerstag in Paris. Die dreimalige Leichtathletik-Olympiasiegerin Marie-Jose Perec zog den Tennis-Blockbuster aus dem Coupe de Mousquetaires. Das mit Spannung erwartete Erstrundenmatch am Montag stattfinden. Das gab der Veranstalter am Freitag bekannt.
Beim jüngsten Duell gegen Nadal in Paris verletzte sich Zverev
Zverev ist in Roland Garros die Nummer vier der Setzliste. Zuletzt hatte er zum zweiten Mal in seiner Karriere das ATP-Turnier in Rom gewonnen. Der 14-malige Titelträger Nadal gehört nach zahlreichen Verletzungen nicht zu den Gesetzten.
Zuletzt hatten sich der 27-jährige Zverev und der zehn Jahre ältere Spanier 2022 im Halbfinale gegenübergestanden. Damals verletzte sich Zverev schwer am Knöchel und musste aufgeben. Nadal holte anschließend den Titel.
Für Nadal sind es wahrscheinlich die letzten French Open
Der Spanier geht in diesem Jahr voraussichtlich zum letzten Mal bei den French Open an den Start. In Paris hat der 22-malige Grand-Slam-Champion die Grenzen verschoben, hier hat er erst drei Matches verloren, bei 112 Siegen. 14 Mal stand er im Finale, 14 Mal gewann er, musste nie über fünf Sätze.
Ein Start in diesem Jahr war aufgrund zahlreicher Verletzungen dennoch lange Zeit unklar gewesen. Als bestes Sandplatz-Ergebnis hat Nadal, der aktuell auf Platz 276 der Weltrangliste steht und wegen seiner vielen Verletzungen in Paris dieses Mal nicht gesetzt ist, in diesem Jahr bislang das Achtelfinale beim Masters-1000-Turnier in Madrid zu Buche stehen.
"Rafa wird viel besser spielen als in Madrid oder Rom, da bin ich sicher." Alexander Zverev über Rafael Nadal
Beim Masters-1000-Event in Rom war die frühere Nummer eins der Welt zuletzt bereits in der zweiten Runde klar in zwei Sätzen am Polen Hubert Hurkacz gescheitert. Zverev hatte das Turnier in der italienischen Hauptstadt gewonnen und damit eine perfekte Generalprobe für Paris gefeiert. Die deutsche Nummer eins strebt in Paris seinen ersten Grand-Slam-Titel an.
Zverev geht als Favorit in die Partie - und könnte derjenige sein, der die einzigartige French-Open-Geschichte des Mallorquiners beendet. Auch aus Sicht von Bundestrainer Michael Kohlmann geht Zverev mit Vorteilen in das hochspannende Erstrundenduell.
"Ihn in Paris nicht als Favoriten zu nennen, fühlt sich irgendwie komisch an, aber trotzdem würde ich sagen, dass Sascha in dem Match leichter Favorit ist", sagte Kohlmann: "Das ist natürlich ein Knaller. Ich glaube, dass sich keiner im Feld unbedingt Rafael Nadal als in der ersten Runde gewünscht hat. Das ist natürlich ein Brett."
Zverev ist gewarnt: "Rafa wird viel besser spielen als in Madrid oder Rom, da bin ich sicher", hatte der Hamburger bereits nach seinem Triumph im Foro Italico gesagt. In dieser Woche trainierten sowohl Nadal als auch Zverev auf der Anlage von Roland Garros.
Zverev und Nadal trainieren in Roland Garros
Vergangenes Jahr hatte Nadal sein Lieblingsturnier nach einer Hüft-OP verpasst. Zverev hatte auf seiner Comeback-Tour 2023 stark in Paris gespielt und war erst im Halbfinale dem Norweger Casper Ruud unterlegen.
"Ich muss mich auf mich selbst konzentrieren, um wie früher meinen Rhythmus in Paris zu finden. Dann habe ich alles selbst im Schläger."
Auch wenn der 27-Jährige den Spanier schlagen sollte, wäre der Weg zum ersehnten ersten Grand-Slam-Titel ein steiniger. Bereits im Achtelfinale könnte Top-Talent Holger Rune (Dänemark) warten, im Viertelfinale Zverevs Erzrivale Daniil Medwedew (Russland). Im Halbfinale bescherte ihm Perec ein mögliches Duell mit Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic (Serbien).
Kerber in Runde eins gegen Niederländerin Rus
Bei den Damen erwischte Kerber ebenfalls eine unangenehme Auslosung. Nach einem Erstrunden-Duell mit der Niederländerin Arantxa Rus könnte der Kielerin bei ihrem zweiten Grand-Slam-Turnier nach der Baby-Pause auf Mitfavoritin Jelena Rybakina aus Kasachstan treffen. Kerber greift erst am Dienstag ins Geschehen ein. Außerdem mit dabei ist Tamara Korpatsch. Die Hamburgerin spielt gegen Ashlyn Krueger aus den USA.
Am Freitag löste dann auch noch Eva Lys das Erstrunden-Ticket. Die Hamburgerin setzte sich im entscheindenden Spiel der Qualifikation mit 6:3, 6:7, 6:1 gegen die Russin Anastassija Wladimirowna Sacharowa durch. Nachdem es am Tag zuvor auch Jule Niemeier ins Hauptfeld geschafft hatte, sind insgesamt sechs deutsche Spielerinnen bei den French Open dabei.