Eva Lys schlägt eine Vorhand. © IMAGO / Hasenkopf

Billie Jean King Cup: Hamburgerin Lys dabei, Korpatsch unglücklich

Stand: 07.11.2023 16:30 Uhr

Deutschlands Tennisspielerinnen starten am Donnerstag in die Finalwoche beim Billie Jean King Cup. Die Hamburgerin Eva Lys will mit dem Team die Gruppenphase überstehen. Die zweitbeste deutsche Spielerin - ebenfalls aus der Hansestadt - wurde nicht nominiert. Und sie versteht nicht, wieso. 

von Marcel Stober

Eva Lys freut sich auf diese Tenniswoche. Die Hamburgerin gehört zu den fünf Tennisspielerinnen, die Deutschland beim Billie Jean King Cup vertreten dürfen. "Es ist natürlich eine unglaubliche Ehre, dass wir für das eigene Land spielen und Deutschland repräsentieren. Da merkt man auch bei allen Mädels, dass wir das wirklich gerne machen", sagt die 21-Jährige. Im spanischen Sevilla entscheidet sich bis zum 12. November, wer den Titel holt. Am Donnerstag spielen die DTB-Damen bei ihrem Auftakt gegen Italien.

Deutschlands Nummer zwei Korpatsch fehlt 

Es ist die 60. Saison des Billie Jean King Cups, der früher Federations Cup oder auch Fed Cup hieß. Dort ist Deutschland in der Gruppenphase allerdings Außenseiter. Zumal die aktuell zweitbeste deutsche Spielerin nicht dabei ist. Die Hamburgerin Tamara Korpatsch feierte erst im Oktober im rumänischen Cluj-Napoca ihren ersten Turniersieg auf der WTA-Tour. Für den Billie Jean King Cup wurde sie aber nicht berücksichtigt. Die Nominierung habe schon deutlich vor Korpatschs Sieg in Rumänien erfolgen müssen, erklärte DTB-Cheftrainerin Barbara Rittner. Zudem war die 28-Jährige wegen eines schlechten Jahresstarts auch nicht in dem Team gewesen, das im April mit einem Sieg gegen Brasilien die Qualifikation für die Finalwoche geschafft hatte. 

Eva Lys zum dritten Mal im deutschen Team 

Eva Lys hingegen stand schon zweimal im deutschen Aufgebot. Sie schätzt das besondere Teamgefühl, das es sonst im Einzelsport Tennis selten gibt. Einmal stand sie bereits auf dem Platz: Vor rund einem Jahr besiegte sie die Kroatin Petra Martić und sorgte mit dafür, dass Deutschland in der Weltgruppe des Wettbewerbes bleiben konnte.

Eben dieses Duell gegen Kroatien ist für Rittner ein weiterer Grund, warum Korpatsch nicht zu den ausgewählten Nationalspielerinnen gehört. "Leider war ich noch nie nominiert - und als ich gefragt wurde, ob ich in Kroatien für die verletzte Tatjana Maria einspringen kann, ging es bei mir nicht", sagte Korpatsch im NDR Sportclub. Diese Absage aus dem Herbst 2022 nennt Rittner noch immer "enttäuschend".  

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Tamara Korpatsch - damals wie heute angeschlagen 

Korpatsch versteht das nicht. Sie habe damals gesundheitliche Probleme als Grund genannt - schlechte Lungenwerte: "Ich weiß nicht, warum man das jetzt als Ausrede sucht. Mit unter 80 Prozent Lungenfunktion kann man nicht Tennis spielen." 

"Ich bringe meine Leistungen, werde aber vom DTB öffentlich schlecht dargestellt." Tamara Korpatsch

Auch in diesem Jahr wird es keine Nachnominierung für sie geben, obwohl theoretisch eine möglich wäre. Denn Korpatsch hat sich bei ihrem Sieg in Rumänien verletzt und muss einige Wochen Pause einlegen. Rittner machte der Hamburgerin Hoffnungen für die Zukunft: "Es kommt ja 2024 und sie ist auf einem guten Weg, sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren."  

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Deutschland will die Gruppenphase überstehen 

Neben Eva Lys sind nun Tatjana Maria, Laura Siegemund, Anna-Lena Friedsam und Jule Niemeier für den Billie Jean King Cup nominiert. In Sevilla steht für Deutschland in der Gruppenphase nach dem Spiel gegen Italien tags darauf noch die Begegnung mit Frankreich an.

"Wir sind auch untereinander super gut befreundet und verstehen uns mega. Das verstärkt diesen Teamgeist noch und ist auf jeden Fall ein Gefühl, das einem echt Energie gibt", so Lys. Der Einzug ins Halbfinale, den jeweils nur die vier Gruppensieger schaffen, sei auf jeden Fall drin: "Wir sind zurzeit alle gut drauf. Es gibt kein Team, das wir nicht schlagen können." 

Lys macht Hasskommentare öffentlich 

Engagiert ist Lys aktuell auch neben dem Platz. Nach dem Turnier in Rumänien, bei dem sie im Halbfinale Korpatsch unterlag, veröffentlichte sie im Internet zahlreiche Hasskommentare, die sie bekommen hat. Ihr geht es vor allem um eine größere Aufmerksamkeit dafür, dass nicht nur Tennisspielerinnen und -spieler solchen Beleidigungen ständig ausgesetzt sind: "Mein Weg ist, darüber zu reden und es zu veröffentlichen und eben nicht zu versuchen, das alles nur mit mir selbst auszumachen." Ihr habe der Zuspruch ihrer Freunde sehr geholfen. Auch in Zukunft will sie sich gegen Hass im Internet einsetzen. 

Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 07.11.2023 | 09:15 Uhr

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