Bahnradfahrerin Friedrich: Vollgas für den Traum von Olympia-Gold
Die aus Dassow stammende Bahnradfahrerin Lea Sophie Friedrich geht mit viel Unterstützung aus Mecklenburg in die Rennen in Paris. Familie und Freunde wollen dabei sein, wenn sie sich ihren großen Traum erfüllen will - den Gewinn von Olympia-Gold.
Die Medaillensammlung ist atemberaubend - erst recht für eine erst 24 Jahre alte Athletin. Allein acht Goldmedaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften sind darunter. Hinzu kommt zahlreiches Edelmetall, das Friedrich bei deutschen Meisterschaften und im Juniorenbereich errungen hat.
Und dann ist da noch eine, in welche die fünf olympischen Ringe eingraviert sind. In Silber. Gewonnen hat die Dassowerin diese 2021 bei den Olympischen Spielen in Tokio an der Seite der Hildesheimerin Emma Hinze.
"Natürlich wäre es gelogen, wenn ich dort keine Medaille gewinnen möchte."
Bei all diesen Medaillen - mindestens ein weiterer ehrenvoller Platz ließe sich mit Sicherheit noch in der Vitrine finden. Am allerliebsten wäre ihr, natürlich, der Gewinn einer Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Paris. Allerdings hält sich die Mecklenburgerin mit Kampfansagen zurück.
"Ich spreche es ungern aus, dass ich eine Goldmedaille gewinnen möchte, weil man sich selber dadurch viel Druck macht. Aber natürlich wäre es gelogen, wenn ich dort keine Medaille gewinnen möchte. Und, ja, wahrscheinlich auch Gold gewinnen möchte", sagte die Polizistin im Interview mit dem NDR.
Große Verbundenheit zu Dassow und Mecklenburg-Vorpommern
Eines stellte sie aber auch schnell klar: "Ich werde mein Bestes geben und versuchen, in Paris natürlich ganz oben zu stehen", so Friedrich, die schon in jungen Jahren vom Ehrgeiz und dem Wunsch nach rasend schnellem Fahren auf der ovalen Bahn angetrieben wurde. Mit elf Jahren bestritt sie ihre ersten Rennen für ihren damaligen Verein SV Dassow 24. Seit 2021 trainiert sie zwar in Cottbus, doch die Verbundenheit zur norddeutschen Heimat ist stets geblieben.
"Mecklenburg-Vorpommern ist wunderschön, und ich denke viel an Mecklenburg-Vorpommern. Ich stehe zu meinem Land und bin stolz darauf", erklärte Friedrich. Und aus Dassow werden auch viele Freunde und Verwandte in Paris dabei sein, um sie bei der wilden Hatz auf der Bahn zu unterstützen. "Eigentlich wollen alle vor Ort sein. Aber natürlich ist das mit den Tickets ein Thema. Das ist ein bisschen schwierig, da welche zu ergattern. Aber vor der Halle werden bestimmt die Hälfte aus Dassow stehen", sagte Friedrich mit einem Lachen.
"Ich denke in jedem Fall kurz vorher immer noch mal an meine Familie."
Gespannt ist sie darauf, wie die Fanzosen den Radsport bei den Olympischen Spielen zelebrieren werden, wie sie sagte. Friedrich bieten sich drei sehr gute Chancen auf den Gewinn von Edelmetall: im Team-Wettbewerb, im Keirin und im Einzelsprint. In ihrem Ablauf werde sie sich treu bleiben, verriet Friedrich: "Ich denke in jedem Fall kurz vorher immer noch mal an meine Familie. Das motiviert mich sehr. Und ich weiß, dass auch alle sehr stolz auf mich sind."
Und dann, kurz vor dem Startschuss: tiefste Konzentration, Selbstbewusstsein ausstrahlen und nach dem Rennbeginn so in die Pedale treten, dass die Oberschenkel brennen und die Athletin schon fast um das Oval zu fliegen scheint.