BBL: Braunschweig besiegt Oldenburg, Rostock verliert, Hamburg gewinnt
Die Löwen Braunschweig haben das Niedersachsen-Duell gegen die Baskets Oldenburg 91:86 (51:46) gewonnen. Am ersten Spieltag der Basketball-Bundesliga (BBL) gewannen zudem die Hamburg Towers bei den Riesen Ludwigsburg 87:79 (38:38), die Rostock Seawolves verloren bei den Merlins Crailsheim mit 81:85 (35:39).
Im Nordduell am Freitagabend in Braunschweig wurde es schon früh emotional. Als Löwen-Headcoach Jesus Ramirez 2:59 Minuten vor dem Ende des ersten Viertels beim Stand von 16:18 eine Auszeit nahm, ergriff der Hallensprecher die Gelegenheit, Dennis Schröder zu ehren. Lautstarker Jubel brandete auf, als die Anwesenheit des Kapitäns der deutschen Weltmeister-Mannschaft in der Arena erwähnt wurde. Und die Begeisterung steigerte sich schon im nächsten Augenblick: Auf der Anzeigetafel war nun ein Bild von Schröder zu sehen, dazu die Schriftzüge "Made in Braunschweig" und "MVP" (Abkürzung für "Most Valuable Player" - deutsch: der wertvollste Spieler).
Die Zuschauer in der Arena erhoben sich von ihren Plätzen und riefen immer wieder "MVP!" zum Spielfeldrand, wo der Löwen-Hauptgesellschafter im Kreis seiner Familie saß und dankbar lächelte. Um den im Foyer der Halle aufgebauten WM-Pokal zu sehen und ein Selfie mit der Trophäe zu machen, hatten sich schon weit vor Spielbeginn lange Schlangen in der Halle gebildet.
Das ehemalige Team von NBA-Profi Schröder (Toronto Raptors) ging vor 6.205 Zuschauerinnen und Zuschauern dank einer guten Schlussphase mit einer 28:27-Führung aus dem ersten Viertel.
Löwen mit Schwächephase, Baskets setzen sich etwas ab
Aufgrund defensiver Schwächen auf beiden Seiten wurde auch im zweiten Viertel weiter munter gepunktet. Beim Stand von 43:44 (15.) war aus Sicht der Gastgeber noch alles in Ordnung, doch danach lief bei ihnen in der Offense minutenlang nichts mehr. Ferdinand Zylka scheiterte mit einem Wurf aus der Halbdistanz, Nicholas Tischler und Sananda Fru jeweils von jenseits der Drei-Punkte-Linie. Erst Ahmaad Rorie beendete mit seinem zweiten Freiwurf die dreiminütige Punktelosigkeit. 50:44 stand es zu jenem Zeitpunkt für die Baskets, zur Halbzeit führten sie dann mit 51:46.
Braunschweig stark bei den Rebounds
Unter Schröders Augen spielten sich die Löwen im dritten Viertel fast in einen Rausch. Es gelang zumindest jetzt sehr viel. Aus einem 59:62-Rückstand machten sie eine 78:67-Führung zum Viertelende. Die Oldenburger waren vor den letzten zehn Minuten gefordert. Doch das Team von Baskets-Headcoach Pedro Calles fand vor allem wegen einer deutlichen Unterlegenheit bei den Rebounds lange Zeit nicht richtig in die Partie. Immer wieder griffen sich die Gastgeber den Ball.
Erst in der Schlussphase wurden die Baskets stärker, kamen bis auf 84:90 heran. Doch 32 Sekunden vor der Sirene setzte Kyle Foster freistehend von außen einen Drei-Punkte-Wurfversuch an den Ring. Braunschweig ließ sich danach den Erfolg nicht mehr nehmen. Bester Werfer bei den Löwen war TJ Crockett mit 24 Punkten. Foster war mit 17 Punkten erfolgreichster Baskets-Profi.
"Die Löwen haben einen guten Job gemacht." Weltmeister Dennis Schröder
"In der ersten Hälfte war es für die Löwen etwas schwierig, aber in der zweiten Halbzeit haben sie in einen guten Job gemacht, speziell in der Defensive. Und dann haben sie in der Offensive schnell den Ball gespielt, und das ist das System von uns", sagte Weltmeister Schröder dem NDR. Er habe in Braunschweig einen "unglaublichen Abend" erlebt. "Basketball ist jetzt langsam angekommen Wie hier alle das Team unterstützen, wie eine große Familie - das gefällt mir. Ich hoffe, das bleibt so."
Hamburg Towers mit starker zweiter Hälfte
Die Towers Hamburg feierten derweil am ersten Spieltag eine Premiere: Nie zuvor hatten die Hanseaten ein Spiel gegen die Ludwigsburger gewonnen. Großen Anteil am 87:79 (38:38)-Auswärtserfolg hatte Mark Hughes, der mit 23 Punkten bester Towers-Werfer war. Dabei hatte sich die Mannschaft von Coach Benka Barloschky in Süddeutschland zunächst schwer getan - der Rückstand wuchs schnell sieben Punkte. Doch sie meldeten sich eindrucksvoll zurück und agierten auf Augenhöhe mit den Riesen.
Im dritten Abschnitt war es dann Hughes, der die Gäste mit einem Dreier zum 52:49 in Führung brachte. Und der Drei-Punkte-Vorsprung wuchs dann im Schlussabschnitt dank einer 8:1-Serie auf 71:61 an. Sicherheit brachte der Lauf allerdings nicht - es folgte wiederum ein 10:0 der Gastgeber. Doch das Barloschky-Team behielt die Nerven und setzte sich am Ende klar durch.
Rostock Seawolves verlieren unglücklich in Crailsheim
Den Rostock Seawolves ist derweil nach dem Aus in der ersten Pokalrunde auch der Start in die neue Saison in der Basketball-Bundesliga missraten. Das Team von Coach Christian Held unterlag zeitgleich mit dem Nordduell bei den Merlins Crailsheim mit 81:85 (35:39). Mit 22 Punkten war Tyler Nelson der beste Werfer der Rostocker.
Die Mecklenburger können schon am Sonntag (18.30 Uhr) Wiedergutmachung leisten. Dann geht es für die Seawolves im ersten BBL-Heimspiel gegen die Academics Heidelberg. Die Towers empfangen Würzburg, Oldenburg hat die Bayern zu Gast und Braunschweig gastiert beim Mitteldeutschen BC.